König Telegraphenamt zeigt Karl Horst Hödicke 030
Neues Galerie-Highlight in Berlin-Mitte
Ein großzügiger Raum im Telegraphenamt unweit von der Museumsinsel bespielt von einem ganz großen Alten Wilden - Karl Horst Hödicke. Johann König erfindet Kunstorte immer wieder neu. Mit seinem neuen Kunstraum, der eine magische Ausstrahlung entwickelt, setzt der international tätige Galerist einen neuen Akzent in der Berliner Kulturlandschaft. Hödicke, 85 Jahre alt, freut sich über die Schau, die Werke aus der Mitte der 80er Jahre zeigt. Der Doyen der Jungen Wilden ist von einer fast unheimlichen Zeitlosigkeit. Seine Berlin-Bilder, fast vierzig Jahre alt, wirken modern, verrückt - wie Berlin damals und anders heute- wie aus dem Jetzt und bewahren den besonderen Spirit der offenen und internationalen Stadt. Hödicke, ein Chronist, ein Titan, ein Großmeister der Großstadtszene, kommentiert seine Arbeiten mit Witz und Leidenschaft. Ein wahres Erlebnis, ein Kunstereignis!
Karl Horst Hödicke (geb. 1938 in Nürnberg, Deutschland) ist ein zeitgenössischer deutscher Künstler, der für seine neoexpressionistischen Gemälde bekannt ist. Der breite Pinselstrich des Künstlers und seine spezifische Farbpalette verleihen seinen Werken das Gefühl, einen Ort durch die Erinnerung zu sehen - insbesondere Berlin mit seiner sich ständig verändernden Stadtlandschaft ist ein zentrales Motiv in seinem Werk. Nach seiner Übersiedlung nach Berlin im Jahr 1957 wurde Hödicke zu einem der Wortführer einer kleinen Gruppe ungestümer junger Querdenker, die die Malerei revolutionieren wollten. Kaum hatte sich die deutsche Nachkriegsmoderne dem internationalen künstlerischen Trend zur Abstraktion angeschlossen, revoltierten sie gegen diese neue Doktrin mit einer Wiederbelebung der für obsolet erklärten figurativen Malerei. Hödicke war in der Folge mit Georg Baselitz, Jörg Immendorf und A.R. Penck ein Wegbereiter des deutschen Neoexpressionismus und der Neuen Figuration. Er war 1978 einer der Hauptprotagonisten und Impulsgeber der Bewegung der Neuen Wilden, die im deutschsprachigen Raum in Opposition zu den etablierten minimalistischen und konzeptuellen Strategien entstand.
2019 hatte Hödicke eine Retrospektive seiner Werke in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München, die 2020 im Palais Populaire in Berlin zu sehen war. Die Ausstellung wurde von einer umfangreichen Publikation in 2 Bänden begleitet.
Hödickes Arbeiten waren Teil von Gruppenausstellungen in Institutionen wie dem Kunstmuseum Bonn, Bonn, Deutschland (2022 und 2018); der Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Deutschland (2022), der Kunsthalle Emden, Emden, Deutschland (2021 and 2015). (red)