Konsolidierung statt Wachstum bei der BVG
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind in den vergangenen Jahren so schnell gewachsen wie kein anderes Unternehmen in der Hauptstadt. Daher wird das Angebot vorerst nicht weiter ausgebaut, sondern man will sich jetzt die Zeit nehmen, das bestehende Angebot zu konsolidieren. Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender des landeseigenen Konzerns, zeigte sich erfreut über die bisherige Entwicklung, Versäumnisse sollen nun behoben werden.
„Wir fahren so viel Angebot wie noch nie“, resümierte der BVG-Chef. Ihm gehe es nun vor allem darum, dass die vorhandenen Angebote stabiler, sauberer und sicherer gestaltet werden. Personalengpässe und technische Probleme hatten zuletzt dazu geführt, dass etliche Einschränkungen vorgenommen werden mussten. So wartet die BVG weiterhin auf die Lieferung bestellter neuer U-Bahn-Züge.
Verschiedene Maßnahmen sollen bis zur Erneuerung des überalterten Fuhrparks das bestehende Angebot stabilisieren, beispielsweise eine minimale Taktverlängerung von vier auf viereinhalb Minuten. „Den Unterschied von 30 Sekunden nimmt ein Fahrgast kaum wahr, für uns allerdings ist das im Hintergrund eine wahnsinnige Erleichterung, diese 30 Sekunden zu haben“, erläuterte Falk.
Allerdings kann die BVG nicht allein entscheiden, wie viele Busse und Züge sie wann und wo im Einsatz haben will. Eigentümer ist das Land Berlin, das unter einem enormen Spardruck steht. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner hatte erst kürzlich verkündet, dass er bei geplanten Streckenerweiterungen keine Abstriche machen will, sieht jedoch in den abgeschlossenen Verkehrsverträgen mit BVG und S-Bahn großes Sparpotenzial.
Zu möglichen Kürzungen bei dem Verkehrsvertrag sagte der BVG-Chef: „Wir reden nicht erst seit heute, sondern seit Wochen und Monaten darüber. Ich bin guter Dinge, dass wir das Ist-Angebot auch finanziell ausfinanziert bekommen.“ (mz)