Kaputtgespart: Polizeifahrzeuge in katastrophalem Zustand
Eigentlich heißt es ja „Die Polizei, dein Freund und Helfer.“ Doch angesichts aktueller Berichte über den schlechten materiellen Zustand der Einsatzkräfte ist es eher die Berliner Polizei, die dringend Hilfe benötigt. Ursache dafür ist ein massiver Sparzwang im Landeshaushalt.
Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), macht seinem Unmut Luft: „Wir fahren mit Karren durch die Gegend, die wir als Polizei sonst eigentlich aus dem Verkehr ziehen würden.“ Paradox, steht doch die Sicherheit im Straßenverkehr mit ganz oben auf der Agenda der Ordnungshüter.
Im Detail könnte man die Zustände fast nicht für wahr halten, wären sie nicht von PolizistInnen genauestens dokumentiert: Kabelbrände im Innenraum, mit Panzertape notdürftig geflickte Armaturen, zerschlissene Gurte, abgefallene Außenspiegel und kaputte Sitze sowie defekte Blaulichter.
Aber nicht nur die Polizei ist davon betroffen. Die Feuerwehr berichtete jüngst von einem Kranwagen, der literweise Öl auf der Landsberger Allee verloren hatte. Grund dafür war ein technischer Defekt – und es dürfte nicht der einzige gewesen sein.
Der GdP-Landeschef schätzt den gegenwärtigen Investitionsstau allein bei den Fahrzeugen auf 40 Millionen Euro. Sollten in Zukunft noch größere Streichungen im Berliner Haushalt erfolgen, müssten Polizei und Feuerwehr mit noch mehr schrottreifem Material zu ihren Einsätzen ausrücken. (mz)