Johann König stellt wieder aus
Nach der spektakulären „Messe in St. Agnes“ eröffnet Galerist Johann König in Tokio eine weitere Dependance. In der Ausstellung stellt König Werke von der zeitgenössischen Künstlerinnen Annette Kelm und Alicja Kwade aus.
Annette Kelm: Das Gewöhnliche außergewöhnlich machen
Hamburg, Berlin, New York, Vancouver, Venedig, Moskau, Paris, Los Angeles, London, Rotterdam – dies ist nur ein Teil der langen Liste von Städten, in denen Annette Kelm ihre Kunst bereits ausstellte. Die gebürtige Stuttgarterin erarbeitete sich in den letzten Jahrzeiten den Ruf einer der wichtigsten deutschen zeitgenössischen Fotografen. Ihre Werke beinhalten häufig gesellschaftspolitische Aspekte, wobei diese sowohl Vergangenheit als auch Gegenwart thematisieren. So erwartet die Besucher in Tokio unter anderem das Werk Latzhose 4, „Jump“. Das Bild zeigt eine violette Latzhose – violett gewählt als Vereinigung aus der männlich assoziierten Farbe Blau und der mit Weiblichkeit verbundenen Farbe Rot. Die Latzhose steht so als Arbeiterkleidung für die Emanzipation der Frau. Kelm nutzt häufig vertraute Objekte und fügt diesen etwas Besonderes hinzu.
Alicja Kwade: Finde den Sinn
Alicja Kwade arbeitet anders. 1979 in Polen in einer Galeristen Familie aufgewachsen, kam sie früh mit der Kunst in Berührung. Heute ist Kwade Bildhauerin in Berlin und arbeitet mit physischen Objekten. „Die junge Künstlerin Alicja Kwade arbeitet mit vermeintlichen Realitäten und den Fragen nach Wahrheit und Zeit.“, heißt es auf ihrer Homepage. Deutlich wird ihre Aversion zur Metaebene vor allem in den Be-Hide Skulpturen, die in der Galerie KÖNIG TOKIO ausgestellt sind. Eine Kette aus Stein, die an Spiegel gelehnt sind, suggeriert eine endlose Reihe von Parallelwelten.
Galerist Johann König
Die Ausstellung findet in der Galerie KÖNIG TOKIO statt, ein Projekt des Galeristen Johann König. Der Wahlberliner gehört zu den erfolgreichsten seines Metiers und arbeitete neben Annette Kelm und Alicja Kwade bereits mit Künstlern wie Tue Greenfort, Jeppe Hein und Tatiana Trouvé zusammen. Die Ausstellung startete am 10.07.2020 und läuft bis zum 06.09. diesen Jahres. (aak)