Iris Spranger – Klartext mit Herz
Berlins Innen- und Sportsenatorin ist Hands-on und (leider) eine Ausnahmeerscheinung
Die wohl engagierteste und profilierteste Landespolitikerin ist zweifellos Berlins Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger. Die renommierteste Wirtschaftsplattform der Hauptstadt, die „Berliner Wirtschaftsgespräche“, hatte die SPD-Politikerin zu einem Gespräch mit hochkarätigen Wirtschaftsvertretern ins Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade eingeladen, bei dem Vertraulichkeit vereinbart wurde. Daher wird die BERLINboxx auch nichts über die Inhalte schreiben. Über die bemerkenswerte und erfahrenste Spitzenpolitikerin seien jedoch einige Anmerkungen erlaubt. Leider hat man - leider gar nicht so selten- den Eindruck, dass Politiker häufig den Kontakt zu den Bürgern verloren haben und eine abgehobene Politik machen. Die Bilanzbuchhalterin, die zusätzlich über eine juristische Ausbildung verfügt, widerlegt das eindrucksvoll. Sie regiert nicht in ihrem Amtssitz über die Menschen hinweg, sie ist nah bei den Menschen, bei den Polizisten, den Feuerwehrleuten, dem medizinischen Personal in Krankenhäusern und Rettungsfahrzeugen. Die in Halle/Saale geborene Kommunalpolitikerin ist seit 1999 in der Berliner Landespolitik, wovon sie 10 Jahre Stadtentwicklungspolitik gemacht hat, und auch mietenpolitische Sprecherin war. 18 Jahre ist sie stellvertretende Parteivorsitzende – einmalig in der SPD. Sie kennt die wichtigen Themen wie Innenpolitik, Haushaltspolitik und vieles mehr aus dem ff. Als ehemalige Dozentin in der Handwerkskammer versteht sie auch die Belange des Mittelstands wie kein anderer ebenso wie Haushaltsthemen aus ihrer Zeit als Finanzstaatssekretärin des Landes Berlin. Hart aber herzlich leitet sie als stellvertretende Vorsitzende die Innenministerkonferenz, in der alle Innenminister der Länder zusammenarbeiten. Im nächsten Jahr wird sie deren Vorsitzende. Iris Spranger ist eine Frau der klaren Worte. Sie beschönigt nichts, ist eine konsequente Umsetzerin und hat keine Scheu vor Konflikten. Allerdings geht sie in keine Auseinandersetzung ohne einen Lösungsvorschlag. Denn es geht ihr um die Menschen, für die Politik gemacht wird. Und die wollen Ergebnisse und keinen politischen Streit, der Lösungen verhindert. Und so packt sie Projekte an, die Politiker vor ihr nur auf die lange Bank geschoben haben: Ausrüstung der Polizei, Härtefallfonds, neues Hertha-Stadion, Kotti-Wache, Digitalisierung der Verwaltung.
Wenn man die engagierte und leidenschaftliche Politikerin im persönlichen Gespräch erlebt, kann man den Glauben an die Politik und eine funktionierende Stadt wieder zurückgewinnen. (fs)