Investitionshemmnisse in der Hauptstadtregion
Anfang 2024 haben die Industrie- und Handelskammern in Berlin und Brandenburg Unternehmen befragt, welche Faktoren ihre Investitionen beeinflussen. Die Ergebnisse zeigen, was die Wirtschaft in der Hauptstadtregion antreibt oder bremst. Der Vergleich zur letzten Befragung aus dem Jahr 2017 zeigt: die Investitionstätigkeit wird durch konjunkturelle und strukturelle Faktoren gehemmt.
Die größten Hemmnisse sind laut Umfrage die allgemeinen Preissteigerungen, hohe Energie- und Arbeitskosten, sowie der stetig steigende Fachkräftemangel. Aber auch die höheren Abgaben und Steuern, sowie der Umfang neuer Gesetzgebungen und Regulierungen, spielen eine Rolle. Zudem ist die Effizienz der Behörden verbesserungswürdig. Insgesamt sehen mehr als zwei Drittel der Unternehmen einen negativen Einfluss auf ihre Investitionsplanung.
Für eine Trendwende müssen die Standortbedingungen mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert werden. Bürokratische Belastungen müssen reduziert werden und ein zügigeres Planungs- und Genehmigungsverfahren eingeführt werden. Außerdem erfordert es eine Senkung von Steuern und Abgaben auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau. Des Weiteren würden steuerliche Anreize über attraktive Abschreibungsregelungen helfen, die Investitionszurückhaltung im Inland abzubauen. Gezielte Investitionen in Bildung und eine gesteuerte Zuwanderung würden dem Fachkräfteengpass entgegenwirken. Eine Bereitstellung adäquater Gewerbeflächen würde den Unternehmen darüber hinaus ausreichend Platz für erweiternde Investitionen bieten. (jh)