Interview mit Duan Peschel von Aroma Thaimassage Berlin

In Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung und Globalisierung wirkt sich der Arbeitsalltag vieler Menschen immer stärker auf ihr privates Wohlbefinden aus. So führt etwa langes Sitzen am Schreibtisch häufig zu Rückenschmerzen, das Erfordernis einer ständigen Erreichbarkeit zu Unruhe und der Mangel an Bewegung zu Unausgeglichenheit. Einen Gegenpol finden immer mehr Menschen in natürlichen Wellness-Konzepten wie der traditionellen Thai-Massage. Wir haben uns mit Studiobesitzerin Duan Peschel von der Aroma Thaimassage in Berlin darüber unterhalten,warum sie so beliebt ist, wer zu ihren Kunden gehört und worauf sie bei der Arbeit besonders viel Wert legt

Guten Tag Frau Peschel, wir freuen uns, dass Sie Zeit für das Gespräch gefunden haben. Beginnen wir zunächst einmal mit den Grundlagen. Was unterscheidet eine Thaimassage eigentlich von einer typischen europäischen Massage?

Duan Peschel: Das ist eine gute Frage. Grundsätzlich kann man sagen, dass sich die hierzulande bekannten Formen der Massage eher an der Anatomie des menschlichen Körpers orientieren. Bei der Thaimassage hingegen konzentriert man sich auf die Energielinien und -felder. Durch diesen speziellen Fokus lassen sich häufig vor allem in den Fällen gute Erfolge erzielen, in denen rein körperorientierte Ansätze nicht zu optimalen Ergebnissen geführt haben.

Weiterhin unterscheidet sich die Thaimassage dahingehend von westlichen Massageformen, dass es nicht so sehr darum geht, die Haut zu reiben und zu kneten. Vielmehr werden lokale Punkte massiert, um auch die inneren Organe positiv zu beeinflussen. Deshalb ist häufig auch kein Massageöl erforderlich.

Ist diese spezielle Behandlungsweise für neue Kunden ungewohnt?

Duan Peschel: Bei unseren Kunden sind beide Formen beliebt. Natürlich ist die etwas intensivere Thaimassage aber erst einmal etwas Neues, auf das man sich einlassen muss. Auf Wunsch kombinieren wir für unsere Kunden deshalb die traditionelle Thaimassage auch mit Elementen der westlichen Massage.

Wer gehört zu Ihren Kunden?

Duan Peschel: Unser Kundenkreis setzt sich aus Mitgliedern unterschiedlichster gesellschaftlicher Schichten zusammen. Jüngere Menschen lassen sich von uns ebenso verwöhnen wie ältere, Bankangestellte ebenso wie Sportler, Studenten und Verkäufer.

In Berlin gibt es viele Massage-Studios. Wie schaffen Sie es, sich von der Konkurrenz abzusetzen?

Duan Peschel: Wir legen viel Wert darauf, individuell auf unsere Kunden einzugehen und ihnen die Massage anzubieten, die am besten zu ihnen passt. Eine große Rolle spielt dabei die Wahl der richtigen Intensität und der richtigen Schwerpunkte. Dafür ist eine transparente Kommunikation vor der Behandlung wichtig. Darüber hinaus nehmen wir jedes Feedback ernst. Durch ein regelmäßiges Hinterfragen unserer Arbeit haben wir die Möglichkeit, Stärken und Qualitäten weiterzuentwickeln und Schwachstellen auszubessern.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Überbordender Stress und Rückenschmerzen sind verbreitete Volkskrankheiten. Stellen Sie einen Einfluss der fordernden Arbeitswelt auf Ihre Kunden fest?

Duan Peschel: Auf jeden Fall. Das hohe Angebot an Massagestudios spiegelt ja auch den steigenden Bedarf wider. Rückenschmerzen haben aber meistens nicht nur körperliche Ursachen. Psychische, soziale und familiäre Belastungen können ebenso an der Entstehung von Rückenschmerzen beteiligt sein wie das tägliche stundenlange Sitzen am Schreibtisch.

Sehen Sie auch Auswirkungen der Corona-Krise auf das körperliche Wohlbefinden Ihrer Kunden?

Duan Peschel: Aktuell haben wir den Eindruck, dass sich die Situation in der Corona-Krise noch verschlimmert hat. Wir haben Kunden, die wochenlang nicht mehr an einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz im Büro gesessen haben, sondern im Homeoffice, womöglich am Küchentisch. Rückenbeschwerden sind die Folge. Hinzu kommt, dass in Zeiten des Shutdown und des Homeoffices Bewegung und Sport zu kurz gekommen sind. Der Weg zur Arbeit entfällt und auch Fitnessstudios und andere Trainingsstätten mussten ja schließen.

Lässt sich Stress denn tatsächlich mit einer Massage reduzieren? Nach einem Termin ist der Druck von Büro und Familie ja immer noch da.

Duan Peschel: Wir können Schmerzen lindern und auch präventiv tätig sein. Viele Symptome lassen sich mithilfe einer Massage minimieren. Es ist aber oft das Zusammenspiel von körperlichen Rückenschmerzen und Psyche, das das tatsächliche Unwohlsein verursacht. Und das kann sich zu einem Teufelskreis aufbauen. Seelische Leiden setzen dem Rücken zu und Rückenschmerzen wiederum schlagen aufs Gemüt. Eine grundsätzliche Veränderung des Lebensstils ist häufig der einzige Weg, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Der erste Schritt dabei ist, sich die eigene Situation bewusst zu machen. Viele Menschen tun sich allerdings schwer damit, über seelische Belastungen zu sprechen oder sich einzugestehen, dass ihnen etwas zu viel wird. Deshalb leiden viele Betroffene lange im Stillen. Mit Schmerzmitteln versuchen sie, den Tag zu überstehen. Auf unseren Körper zu achten, sollte deshalb unsere höchste Priorität sein. Wie sagen die Buddhisten? Der Körper ist das Haus, in dem wir wohnen. Unser Haus sollten wir daher stets pflegen und reparieren, wenn es nötig ist.

Als Service-Dienstleisterin sind Sie abhängig von der Leistungsfähigkeit Ihrer Mitarbeiterinnen. Wie stellen Sie als Geschäftsführerin eine angenehme Arbeitsatmosphäre sicher?

Duan Peschel: Viele Faktoren sind für den Erfolg ausschlaggebend. Doch von ganz besonderer Bedeutung ist das Betriebsklima und an erster Stelle die Mitarbeiter. Wenn die Stimmung gut ist, dann ist das Team auch motiviert, leistungsfähig und loyal. Der Kunde spürt sofort, ob der Mitarbeiter motiviert ist, wie die Stimmung im Studio und der Umgang untereinander ist. Eine gute Atmosphäre überträgt sich direkt auf die Qualität unseres Service.

Es ist deshalb wichtig, die Stimmung im Team zu erkennen und darauf einzugehen. Kommunikation ist hier besonders wichtig. Das bedeutet auch, dass Probleme offen angesprochen werden, um eventuelle Konflikte zeitnah zu lösen.

Freiräume und Entscheidungsspielräume sind ein weiterer Aspekt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, damit sich das Team entsprechend entfalten und eigene Ideen umsetzen kann.

Die Personaleinsatzplanung übernimmt zum Beispiel das Team komplett eigenverantwortlich. Auch bei der Entscheidung der Raumgestaltung und des Massageangebotes war und ist das Team immer eingebunden. So kann es die Atmosphäre aktiv mitgestalten und fühlt sich dadurch respektiert.

Welche Tipps würden Sie angehenden Führungskräften geben?

Duan Peschel: Für eine angenehme Arbeitsatmosphäre können Führungskräfte in Zusammenarbeit mit dem Team viel tun. Und das sollten sie auch. Denn nur wenn die Mitarbeiter gern zur Arbeit kommen, setzen sie sich auch gern mit aller Tatkraft für ihren Arbeitgeber ein.

Ein schönes Schlusswort! Wir danken Ihnen für das informative Gespräch und die interessanten Einblicke.

Duan Peschel: Jederzeit gern!

Webseite: https://aromathaimassage-berlin.de/