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Internationales Städteranking: Berlin punktet mit Wirtschaft und Bildung
Berlin steht im internationalen Städteranking sehr gut da, aber mit Luft nach oben | Foto: Frank Peters, Canva

Internationales Städteranking: Berlin punktet mit Wirtschaft und Bildung

11. Juni 2025

Das britische Beratungsinstitut Oxford Economics bewertet in seinem alljährlich erscheinenden „Global Cities Index“ weltweit eintausend Großstädte bzw. Ballungsräume in fünf Kategorien: Wirtschaftskraft, Humankapital, Lebensqualität, Umwelt und Verwaltung. Dem Ergebnis zufolge ist München zwar aktuell die wirtschaftlich stärkste Stadt Deutschlands (Platz 22, dicht gefolgt von Berlin mit Platz 29), jedoch gehen die britischen Analysten davon aus, dass die Metropolregion Berlin-Brandenburg bald vorbeiziehen könnte. Zudem punktet die Hauptstadt mit guten Bildungseinrichtungen und viel Grün.

Die Gründe für die gute Berliner Platzierung sind laut Chefökonom Dmitry Gruzinov u.a. die „robuste wirtschaftliche Perspektive“ der Bundeshauptstadt. Zudem ist Berlin gerade bei jungen Menschen sehr beliebt, und es existiert ein florierender Kreativ- und Technologiesektor. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die Berliner Metropolregion ein Bruttoinlandsprodukt von 280 Milliarden Dollar an Wirtschaftskraft vorweisen kann, der Großraum München ist mit rund drei Milliarden Dollar mehr „etwas besser“ aufgestellt. Zum ausgewerteten „Humankapital“ zählen u.a. die Altersstruktur der Bevölkerung sowie die Qualität der Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen.

Ausgezeichnete Bildungschancen

Insbesondere bei der Bildung sehen die britischen Analysten mit die größte Stärke Berlins: „Das Bildungssystem in Berlin ist Weltklasse“, so das Urteil aus dem Bericht, wobei die drei großen Universitäten TU, HU und FU sowie die vielen kleineren Fachhochschulen besonders hervorgehoben werden. Dies ist auf den Zugang zur Hochschulbildung zurückzuführen, der in Deutschland im Vergleich zu anderen westlichen Städten günstiger ist, was einen stärker leistungsorientierten Bildungsverlauf ermögliche, so die Analysten: „Diese Vorteile bescheren Berlin in allen Kennzahlen des Index die höchste Platzierung und bescheren der Stadt im Hinblick auf das Bildungsniveau den ersten Platz weltweit.“

In die Gesamtbewertung fallen ebenfalls das vielfältige Kulturangebot, ausgezeichnete bürgerliche Freiheiten und die zahlreichen Grünflächen und Parks, vor allem der Tiergarten und das Tempelhofer Feld. Berlin liegt somit in Sachen „Lebensqualität“ weltweit auf Platz 16.

Kein Lob ohne Makel

Allerdings fällt das Urteil in der Kategorie „Umwelt“ trotz der großzügigen Grünflächen und auch einer guten Verkehrsinfrastruktur mit am schlechtesten ab. Die hauptsächlichen Ursachen sehen die britischen Analysten in den erheblichen Temperaturschwankungen in der Stadt, wobei man in den letzten Jahren mehrere Hitzewellen mit Temperaturen, die in den Sommermonaten deutlich über dem Durchschnitt lagen, ausgewertet hat. „Die Gesundheitsrisiken anhaltender Hitze sind für ältere Menschen am höchsten. Daher ist der Hitzeschutz für eine Stadt wie Berlin mit ihrer alternden Bevölkerung besonders wichtig. Wie viele andere europäische Städte muss Berlin künftig lernen, mit klimabedingten Gefahren umzugehen, um sein Potenzial voll auszuschöpfen“, heißt es im Bericht. (mz)