Innovative Lösungen für verschmutzte Stadtluft: CityTrees am B-Part Am Gleisdreieck
Städte wachsen weltweit. Gleichzeitig steigt auch die Belastung durch Feinstaub, hervorgerufen unter anderem durch Verkehr, Industrie und Heizungen. Feinstaub hat immense Auswirkungen auf die Gesundheit. Die kleinen und kleinsten Partikel können über die Atmung in den Körper gelangen und dort verschiedenste Reaktionen verursachen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bis zu 85 Prozent aller Stadtbewohner in Europa zu hohen Feinstaubwerten ausgesetzt. Als Konsequenz kann man bereits heute jeden siebten Todesfall auf die Folgen von Luftverschmutzung zurückführen. Die zunehmende Urbanisierung wird das Problem weiter verschärfen.
Weltweit erster serienreifer BioTech-Luftfilter
Doch es gibt heutzutage effektive Möglichkeiten, die Stadtluft zu filtern. Dieser Aufgabe haben sich die Gründer des innovativen Start-up-Unternehmens Green City Solutions mit ihrem Projekt CityTrees angenommen. Dabei handelt es sich um die weltweit ersten serienreifen BioTech-Luftfilter, die die natürliche Fähigkeit von Moosen Feinstaub zu binden mit modernster IoT-Technologien verknüpfen. Die in die vier Meter hohen, vertikalen Pflanzenwände integrierten Moos-Displays ernähren sich von verschmutzter Luft: Sie filtern CO₂, Stickoxide und Feinstaub und wandeln die Stoffe in eigene Biomasse um.
CityTrees zu Gast am B-Part
Nun haben drei dieser City Trees ein neues Zuhause gefunden: Das B-Part Am Gleisdreieck! Im Rahmen des EU-Förderprogramms für Forschung und Innovation, Horizont 2020, befinden sich die drei CityTrees auf einer Roadshow durch ganz Berlin und sind jetzt nach ihrem Start am Ku’damm an ihrem zweiten Stopp, dem B-Part Am Gleisdreieck, angekommen.
B-Part: Die Blaupause für das Stadtquartier der Zukunft!
Seit seiner Eröffnung Anfang 2019 steht das B-Part für Innovation, Nachhaltigkeit und Kreativität und ist somit der perfekte Standort für die CityTrees. Projektentwickler COPRO hat mit dem B-Part einen urbanen Raum für Menschen geschaffen, die die Lebens- und Arbeitswelten von morgen erleben, erforschen und mitgestalten möchten. Mitten im Herzen der Metropole gelegen, auf dem Areal der „Urbanen Mitte Am Gleisdreieck“, ist das B-Part eine Location, die in die Zukunft weist.
Das Holzgebäude besteht zum einen aus der „Hardware“ – dem Holzbau mit rund 100 Plätzen für flexibles, gesundes und inspirierendes Arbeiten sowie der „Software“ – dem im B-Part befindenden „Urban Ideation Lab“. Das Lab bietet sechs kostenfreie, kuratierte Arbeitsplätze basierend auf der Vergabe von Stipendien zur Erforschung zukunftsorientierter Ideen und Lösungen für ein lebenswertes Stadtquartier. Weiterhin beherbergt B-Part ein öffentliches Café und Räumlichkeiten für Kunstausstellungen sowie einen Outdoor-Fitnessparcours. Das B-Part Am Gleisdreieck erschafft somit wie kein anderes Stadtlabor in Berlin einen Begegnungsort für Nachbarn, Anwohner, Entrepreneure, Projektinteressierte, Kunst-, Sport- und Kulturbegeisterte.
Innovativer und interkultureller Begegnungsort
Das vielseitige Multifunktionsgebäude ist damit weit mehr als ein moderner Co–Working Space! Hier ist es gelungen, einen innovativen und interkulturellen Begegnungsort zu schaffen, der alle Aspekte des künftigen Lebens und Arbeitens miteinander vereint: Kunst- und Kulturprojekte, generationsübergreifende soziale Einrichtungen, nachhaltige Stadtentwicklung sowie Angebote zur neuen Mobilität und dem Arbeiten der Zukunft.
„Gerade im Umfeld des B-Part können die CityTrees zeigen, dass es auch an einem urbanen Hotspot zwischen Bahnschienen und dem pulsierenden Stadtleben möglich ist, saubere, frische Luft zu atmen“, so das Green City Solutions Team. „Die CityTrees spenden saubere Luft für die kreativen Köpfe des B-Parts und laden zum Verweilen ein. Vor allem zeigen sie aber, was heutzutage an einem innovativen und zukunftsfähigen innerstädtischen Quartier möglich ist.“
CityTrees reduzieren Luftverschmutzung deutlich
Denn die Stadtluft wird durch die CityTrees unabhängig von der Verschmutzungsquelle gefiltert. Das Ziel ist, dass jeder der vertikalen Pflanzenfilter in Zukunft die lokale Luftverschmutzung in einem Umkreis von bis zu 50 Metern um etwa ein Drittel reduzieren kann. Sie sind mobil und flexibel im urbanen Raum aufstellbar und benötigen keine Bodenverankerung. Ein CityTree verfügt über die Umweltleistung von bis zu 275 Bäumen und kann etwa 240 Tonnen an CO₂-Äquivalenten aus Feinstaub und Ruß pro Jahr binden. Dabei ist er aber viel günstiger und benötigt nur wenige Quadratmeter Platz.
Kein Ersatz für Bäume, aber eine effektive Ergänzung
Die CityTrees versorgen sich selbst mit Energie und Wasser durch angeschlossene Solarzellen und Regenwasserauffangsysteme. So benötigen sie auch nur wenige Stunden Wartungszeit pro Jahr. Dabei sollen jedoch keine Bäume in der Stadt durch CityTrees ersetzt werden, sondern sie sollen lediglich eine effiziente und gleichzeitig grüne Ergänzung sein, die das Problem der Luftverschmutzung aktiv angehen kann.
Natur meets High-Tech
Ein weiterer Vorteil der CityTrees ist, dass sie die natürlichen Fähigkeiten von Pflanzen mit moderner Internet-der-Dinge-Technologie verbinden. Die CityTrees haben Sensoren, Hard- und Software sowie eine Cloud-Verbindung. Die Moos-Kulturen können dadurch vom Büro aus überwacht und automatisch gezielt mit dem versorgen werden, was sie brauchen, um möglichst viel Luftverschmutzung dauerhaft zu binden. Die Wasser- und Nährstoffversorgung geschieht dann ferngesteuert und automatisiert. In Echtzeit können die mittlerweile 25 Mitarbeiter von Green City Solutions sämtliche Informationen abrufen und zum Beispiel messen, wie viel Feinstaub ein CityTree schon gebunden hat.
„Die CityTrees und das B-Part passen perfekt zusammen“, sagt Marc F. Kimmich Gründer des B-Part. „Als Inkubator und Beschleuniger für Konzepte für die Stadt von morgen zeigt das B-Part schon heute, was morgen möglich ist. Die CityTrees filtern Stadtluft und erhöhen damit nicht nur die Aufenthaltsqualität in ihrer Umgebung, sondern verbessern die Gesundheit der Menschen in einer Stadt von Morgen.“ (ak)