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IHK-Umfrage: Verbesserung der dualen Berufsausbildung gewünscht
Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin | Bild: IHK Berlin

IHK-Umfrage: Verbesserung der dualen Berufsausbildung gewünscht

11. Dezember 2025

Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Betriebliche Bildungsforschung (IBBF) im Auftrag der Industrie- und Handelskammer zu Berlin (IHK Berlin) zeigt: Die duale Ausbildung bleibt das zentrale Instrument der Berliner Wirtschaft zur Fachkräftesicherung. Es bestehen aber aus Sicht von jeweils über 400 teilnehmenden Auszubildenden und Betrieben neben einer großen Zufriedenheit mit der Ausbildung auch zahlreiche Reformpotenziale. Die IHK Berlin setzt sich daher mit konkreten Vorschlägen für eine Flexibilisierung und Weiterentwicklung der dualen Ausbildung ein.

Die große Mehrheit der 410 befragten Berliner Unternehmen bewertet die Ausbildung als attraktiv (95 Prozent) und sehr wichtig für die Entwicklung von Fachkräften (97 Prozent). Gleichzeitig bestehen klare Reformpotenziale: 78 Prozent kritisieren veraltete Ausbildungsinhalte. Weniger als die Hälfte (44 Prozent) sieht eine weitgehende Passung zwischen schulischen Inhalten und betrieblichen Bedarfen. Aber 90 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und Betrieb die Ausbildungsqualität steigern würde.

Auch Berlins Auszubildende sind von der Attraktivität (89 Prozent) und fachlichen Qualität (87 Prozent) der Ausbildung überzeugt – und wünschen sich Veränderungen: 88 Prozent der 420 befragten Berliner Auszubildenden fordern eine bessere inhaltliche Abstimmung zwischen Schule und Betrieb. 76 Prozent wünschen sich mehr Wahlfreiheit bei Lernmodulen und 84 Prozent mehr Zusatzqualifikationen wie Sprachen oder IT.

Die IHK Berlin hat deshalb Vorschläge für eine Modernisierung der dualen Ausbildung erarbeitet. Um die Lerninhalte in der Schule systematischer mit den Bedarfen der Ausbildungsbetriebe zu synchronisieren, empfiehlt die Kammer die inhaltliche Zusammenarbeit gesetzlich zu verankern. Eine bundesweite digitale Plattform könnte die Lernortkooperation zusätzlich fördern. Die Einführung flexiblerer Ausbildungsmodelle mit möglichen Zwischenabschlüssen trägt aus Sicht der IHK Berlin dazu bei, die Ausbildung attraktiver zu gestalten. Wichtig ist auch eine schnellere Aktualisierung von Ausbildungsordnungen, entsprechend den betrieblichen Bedarfen. Zudem könnte ein bundesweit einheitliches Anerkennungssystem die Durchlässigkeit zwischen Bildungswegen stärken.

Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin: "Die duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell. Damit das so bleibt, benötigt sie allerdings aus unserer Sicht ein Update. Wir brauchen ein modernes Ausbildungssystem, das sich an die Transformationsgeschwindigkeit des Arbeitsmarktes anpasst, flexibler auf Veränderungen und individuelle Lernwege reagiert sowie wichtige Zukunftskompetenzen vermittelt. Eine Weiterentwicklung der beruflichen Bildung gelingt nur, wenn alle beteiligten Akteure gemeinsam Ausbildungsordnungen auf betriebliche Relevanz überprüfen und Veränderungen schneller in die Praxis bringen, um mit technologischen und wirtschaftlichen Entwicklungen Schritt zu halten und das duale Ausbildungssystem moderner und attraktiver für Jugendliche zu gestalten." (red)