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IG Bau Berlin fordert „Booster für den Neubau“
| Michael Gaida, Pixabay

IG Bau Berlin fordert „Booster für den Neubau“

30. Mai 2023

Neues Wohnen in der Hauptstadt: Im vergangenen Jahr wurden in Berlin insgesamt 17.310 Wohnungen neu gebaut, darunter 975 in Ein- und Zweifamilienhäusern. Das sind 2.877 Wohnungen mehr als im Vorjahr. Insgesamt investierten die Bauherren im vergangenen Jahr in Berlin rund 1,9 Milliarden Euro für den Wohnungsneubau. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit.

Für das laufende Baujahr warnt die stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Anja Scholze vor einem Abwärtstrend: „Bauvorhaben werden auf Eis gelegt. Denn hohe Baukosten treffen auf hohe Zinsen und hohe Hürden beim Bauen durch staatliche Auflagen und Vorschriften. Das ist ein toxischer Mix für den Wohnungsbau.“ Gebraucht werde jetzt ein „Booster für den Neubau“ von sozialen und bezahlbaren Wohnungen. Scholze appelliert an die Berliner Bundestagsabgeordneten, sich für ein „massives Aufstocken der Fördergelder“ stark zu machen.

„Für mehr Sozialwohnungen und für mehr bezahlbare Wohnungen muss der Staat – müssen Bund und Länder – bis 2025 mindestens 72 Milliarden Euro in die Hand nehmen“, sagt Anja Scholze. Konkret werde ein Sondervermögen von 50 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau benötigt, so die stellvertretende IG BAU-Bezirkschefin. Zusätzlich seien 22 Milliarden Euro für den Neubau von 60.000 bezahlbaren Wohnungen dringend erforderlich. Davon profitiere schließlich auch Berlin.

Außerdem drängt die IG BAU auf ein „schlankeres Baugesetzbuch“: „Es geht um das Durchforsten von Gesetzen, Verordnungen und Normen, auf das die Branche seit Jahren wartet. Das muss jetzt passieren – und nicht irgendwann im nächsten Jahr“, fordert Scholze.