Herbst im B-Part - Urbane Mitte Am Gleisdreieck mit Sport, Ausstellung und Green Market
Vielfältig wie das zukünftige nachhaltige Quartier „Urbane Mitte Am Gleisdreieck“ sind heute schon die Aktivitäten im B-Part, dem Labor für das Stadtquartier von Morgen, in dem schon heute das gezeigt wird, was in der Urbanen Mitte Berlin einmal Realität werden soll: ein generationsübergreifender und lebendiger urbaner Treffpunkt.
Der Green Market, nachhaltige Brands, Workshops und Musik und das Beste an süßem und herzhaften veganen Streetfood können am Wochenende 9. Und 10. Oktober von 12-20 Uhr erlebt werden. Mehr Infos gibt es hier.
Auch die Kunst kann im B-Part erlebt werden in der Ausstellung Laure Catugier – Bautoleranz. Die aktuelle Einzelausstellung bei „B-Part Exhibition“ greift das Thema der „Bautoleranz“ auf.
Die französische, in Berlin lebende Künstlerin Laure Catugier (*1982) wendet diesen Begriff aus dem Hochbau, der das Zusammentreffen unterschiedlicher Baumaterialien regelt, auf ihre großformatigen Fotocollagen an. Von uns als standardisiert wahrgenommene, global verwendete Architekturelemente werden von Catugier in ungewohnte Zusammenhänge gebracht und damit visuell analysiert. In den raumbezogenen und teils installativen Arbeiten entsteht so auch ein neuer Blick Architektur der Gegenwart und der Zukunft.
Im Bauwesen versteht man unter dem Begriff der „Bautoleranz“ eine zulässige Abweichung von einem garantierten Wert. Erst die Einhaltung solcher Toleranzen ermöglicht es, dass bei der Fertigung und Montage von Hochbauelementen die vorgesehenen Funktionen auch erfüllt werden können. Wichtigkeit bekommt die Bautoleranz vor allem dann, wenn unterschiedliche Bauelemente oder -materialien aufeinander stoßen.
Am Ort der zukünftigen „Urbanen Mitte Am Gleisdreieck“, einem Ort, an dem verschiedene Akteure und Akteurinnen zusammentreffen, wirkt Bautoleranz nun ins Innen und zum Außen der aktuellen wie der geplanten Architektur: als Titel der aktuellen Einzelausstellung von Laure Catugier bei „B-Part Exhibition“ wird die „Bautoleranz“ gut sichtbar nach außen zur Öffentlichkeit hin kommuniziert – auf dem die Ausstellung annoncierenden Banner vor dem „B-Part“ – während innen, für eben diese Öffentlichkeit, von Grenzen herkömmlicher Wahrnehmung künstlerisch abgewichen wird.
Die in Toulouse geborene, in Berlin lebende Künstlerin testet anhand von fotografischem Material im Ausstellungsraum, wie sich Architektur mit einem Außen verbindet und wie durch Entfremdung gewohnter Wahrnehmungscodes ein neuer Blick auf gebaute Umwelt entstehen kann. Catugiers schwarz-weiße, großformatig auf Posterflächen aufgedruckte Fotocollagen zeigen Architekturelemente (Außenwände, Treppenstufen, Fenster etc.), die von ihr so verschachtelt dargestellt und dabei so sinnfällig kombiniert werden, dass sich erst auf den zweiten Blick erklärt, wo die Grenzen der Einzelmotive verlaufen: Ist der graue Himmel dort eigentlich eine Brandwand? Wie kann der gedachte Schatten der Garagen hier so selbstverständlich auf dem Nachbarmotiv auftauchen? Um viele verschiedene Gebäude handelt es sich eigentlich? Ist es nur eines oder gar eines je Einzelmotiv?
Der Grund für diese Verwirrungen der Wahrnehmung liegt darin, dass Catugier ausschließlich von uns als standardisiert wahrgenommene (Nachkriegs-)Architekturelemente abbildet, die (fast) überall auf der Welt sein könnten – und tatsächlich (fast) überall auf der Welt von der Künstlerin aufgenommen wurden. Unterstützt werden diese mit scharfem Blick erzeugten Perspektiven auf globale Architektur dadurch, dass Catugier durchgängig mit den Maßstäben spielt wie auch, dass auf ihren Fotos keine Menschen zu sehen sind, das Abgebildete bei ihrem jederzeit humorvollen Spiel mit Geometrie im Raum so eigenartig modellhaft, dabei ausgesprochen skulptural wirkt. Hier wird plastisch, dass die Künstlerin neben ihrem Master in Kunst und Design auch ein Bachelor-Studium in Architektur abgeschlossen hat.
Flankiert werden Catugiers Collagen bei „B-Part Exhibition“ sowohl durch zwei Arbeiten aus ihrer Serie „Balconing“, die die Technik der Fotocollage sachte ins Dreidimensionale überführen und so auf das Motiv des Schattenspiels fokussieren als auch durch eine Videoarbeit („Split“), bei der die Künstlerin mit den Mitteln der Computerzeichnung ein weiteres Ratespiel um Dimensionen, Flächen und Räume, Grundelemente bildlicher Repräsentation und Bedingungen architektonischer Behauptungen eröffnet. Noch bis zum 30. Oktober 2021, mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr.
Und ganz nach dem Motto mens sana in corpore sano hat Philipp Boy, Sportbotschafter der Urbanen Mitte Am Gleisdreieck, das Kiezprogramm sorgfältig mit dem Fokus auf ein ganzheitliches Training für Body und Mind zusammengestellt. Unter dem Motto „Bewegung für Alle“ richten sich die vielseitigen Kurse an unterschiedliche Alters- und Fitnessgruppen und sind für alle Teilnehmenden kostenfrei! Die Trainingseinheiten sind auf Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft und vor allem auf Spaß an Bewegung ausgelegt und werden von Philipp Boy als Coach geleitet. B-Part Sports ist ein öffentlich zugänglicher und kostenfrei nutzbarer Outdoor-Trainingspark auf ca. 300 qm Fläche. Von Fitness-Parcours für Anfänger und Profis, über Workout-Flächen, Turngeräten und Stepboxen bietet die Trainingsfläche ein ganzheitliches Konzept für alle Berliner und Berlinerinnen, Nachbarn und Projektinteressierte. Dem Aufruf Be part of the movement. Können Jung und Alt folgen am:
Oktober
09.10.2021, 10 – 11 Uhr: Circuit Class
09.10.2021, 11 – 12 Uhr: Kids Training
14.10.2021, 09 – 10 Uhr: Fit bis 99
November
06.11.2021, 10-11 Uhr: Bodyfit
06.11.2021, 12 -13 Uhr: Circuit Class
Kostenfreie Anmeldung bitte auf die Termine clicken. (fs)