Hauptstadt der Schrottautos
Im Berliner „Amt für regionalisierte Ordnungsaufgaben“ stapeln sich die Meldungen der BerlinerInnen über Autowracks. Die Gesamtanzahl der Beschwerden knackte in diesem Jahr erstmals die 30.000er-Grenze, was für Amtsleiter Steffen Krefft ebenfalls ein Ärgernis bedeutet. Eine der Aufgaben des Amtes ist es nämlich, dass Berlin nicht zu einer Sammelstelle für Schrottautos werden soll, doch „die Anzahl der Abfallautos steigt“, so Krefft.
Wenn ein Fahrzeug ohne gültiges Kennzeichen auf öffentlichem Grund und Boden steht, bedeutet das in der Regel ein hohes Bußgeld. Bis zu 10.000 Euro können fällig werden, wenn ein Außendienstmitarbeiter ein abgestelltes Fahrzeug mit einem gelben Aufkleber und der „Aufforderung zur Beseitigung dieses Fahrzeugs“ markiert, dieses dann aber weiterhin am Straßenrand verrottet.
Die Fahrzeuge landen dann zumeist in der Schrottpresse oder werden versteigert. Allerdings ist die Anzahl der abgestellten Autos enorm angestiegen, innerhalb der letzten sieben Jahre um 800 Prozent. „Bleibt es bei dieser Entwicklung, werden wir in diesem Jahr erstmals mehr als 2000 Abfallautos beseitigen“, schätzt der Amtsleiter.
Auch wenn Krefft und sein Team seit Jahresbeginn bis Mitte September schon rund 1,14 Millionen Euro Bußgelder eingenommen und noch gebrauchsfähige Autos für gut 870.000 Euro versteigert haben, die verursachten Kosten für das Amt für regionalisierte Aufgaben werden dadurch nicht gedeckt. (mz)