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Halbjahresbilanz der Wirtschaftsförderung: Gute Bilanz für Berliner Wirtschaft
v.l.: Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner und Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe | Berlin Partner/Photothek

Halbjahresbilanz der Wirtschaftsförderung: Gute Bilanz für Berliner Wirtschaft

14. September 2022

In einer Pressekonferenz veröffentlichte Berlin Partner heute seinen Halbjahresbericht 2022. Die Bilanz: Trotz anhaltender und neuer Herausforderungen hat Berlin ein erfolgreiches Halbjahr hinter sich. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr sind die Anzahl der neu geplanten Arbeitsplätze, das Investitionsvolumen und Mittel für Forschung und Entwicklung gestiegen.

Positiv entwickelt haben sich vor allem die Investitionen in Forschung und Entwicklung: Hier gab es mit 72,9 Millionen Euro ein Plus von 45 Prozent (gegenüber 50,2 Millionen Euro). Insbesondere die Cluster IKT, Medien und Kreativwirtschaft (mit 34,34 Millionen Euro) sowie Optik und Photonik (mit 18,95 Millionen Euro) profitieren davon. In den 130 Projekten, die Berlin Partner bis Ende Juni 2022 erfolgreich betreut hat, entstanden 6661 neue Arbeitsplätze. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von 50 Prozent (4430). Zudem werden die Unternehmen rund 573,7 Millionen Euro in den Standort Berlin investieren; das ist ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Halbjahr 2021. Hier sind vor allem die Cluster Gesundheitswirtschaft (mit 161,2 Millionen Euro) und Optik und Photonik (mit 152,5 Millionen Euro) begünstigt.

Start-up-Szene bleibt europaweit Nummer eins

Erfreulich ist die Entwicklung der Berliner Start-up-Szene: Berlin wurde erneut zum besten Standort für Startups und junge Unternehmen in Europa gewählt. Das ist das Ergebnis der Startup Heat Map 2022, die auf einer Umfrage unter mehr als 24.000 Gründern basiert. Und die Halbjahreszahlen 2022 zeigen zudem, dass Berlin bundesweit auch im ersten Halbjahr wieder der Hotspot der deutschen Startup-Szene ist: bei 219 Finanzierungsrunden konnten insgesamt 3,25 Milliarden Euro generiert werden.

Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Wirtschaft

Berlin Partner hat nach Anbruch des Krieges in der Ukraine seine Zielunternehmen (Key Accounts, Berlin-Partner und Unternehmen in der bezirklichen Betreuung) nach Auswirkungen und Erwartungen befragt. Diese Umfrage wurde ein halbes Jahr nach Kriegsausbruch wiederholt, um ein möglichst vollständiges Bild von den Folgen für die Berliner Wirtschaft zu erhalten. Im Ergebnis (Stand 7. September) zeigt sich, dass die Konsequenzen spürbar sind und erwartungsgemäß gegenüber der Auswertung vom März 2022 zugenommen haben.

Ein Drittel der befragten Unternehmen gaben an, ein halbes Jahr nach Kriegsbeginn Auswirkungen auf den Umsatz zu spüren. Damit hat sich der Anteil der betroffenen Unternehmen im Vergleich zur ersten Umfrage verdoppelt. Dies trifft auch auf die Frage zu, ob die befragten Unternehmen von Lieferkettenproblemen betroffen seien. Hier stimmten 60 Prozent zu (sowohl klein- und mittelständische Unternehmen als auch Großunternehmen). Mehr als 80 Prozent der Unternehmen erwarten zudem Energieengpässe oder sind von steigenden Energiepreisen betroffen bzw. erwarten diese. Bei 26 Prozent der Unternehmen hat die Krise akuten Einfluss auf die Fachkräftesituation. Gleichzeitig ist hier die Bereitschaft von Firmen aber nach wie vor groß, Geflüchtete aus der Ukraine zu beschäftigen.

Zuversichtlicher Bick in die Zukunft aus Wirtschaftsreihen

Dr. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner: „Die stabile und gute Entwicklung vor allem der Investitions- und Arbeitsplatzzahlen im letzten halben Jahr zeigt, dass die Hauptstadt ein Zukunftsstandort bleibt, der weiterhin Talente, Unternehmer und Investoren anzieht. Die großen Themen Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel und De-Globalisierung haben ein enormes Potenzial gerade für die Hauptstadtregion und sorgen dafür, dass die Auftragsbücher gefüllt sind. Als Berlin Partner freuen wir uns, an dieser Entwicklung aktiv mitwirken zu können und Unternehmen von der Ansiedlung, über die Standortsicherung bis hin zur Recherche geeigneter Fördermöglichkeiten als verlässlicher Helfer zu unterstützen. Deshalb bieten wir seit Januar einen neuen Sustainability-Service an, um die Berliner Wirtschaft auf ihrem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu unterstützen.“

Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Höhere Investitionen, deutlicher Zuwachs an Arbeitsplätzen, mehr Ausgaben für Forschung und Entwicklung – diese Bilanz wäre schon in
normalen Zeiten ein Grund zur Freude. Angesichts der multiplen Krisen ist sie heute nicht weniger als ein dickes Ausrufezeichen für die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts, seine besondere Anpassungsfähigkeit und seine Entwicklungspotenziale. Die Schockwellen des Ukraine Kriegs werden nicht an uns vorbeigehen, wir spüren sie bereits deutlich. Aber wir gehen in diese Krise aus einer Position der Stärke und in dem Wissen, dass Berlin und seine Wirtschaft das packen kann, wenn wir weiterhin gemeinsam handeln. Und das bleibt auch jetzt unser Ansatz.“