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Geht sie in die Bundespolitik und bringt ihre Erfahrung aus Berlin ein?
Wirtschaftssenatorin Ramona Pop verabschiedet sich aus der Hauptstadtpolitik | Foto: BERLINboxx

Geht sie in die Bundespolitik und bringt ihre Erfahrung aus Berlin ein?

03. November 2021

20 Jahre war Ramona Pop für Bündnis 90/ Die Grünen in der Berliner Landespolitik aktiv. Nun kündigt die Wirtschaftssenatorin an, dass sie dem nächsten Senat nicht mehr angehören wird.

20 Jahre im Abgeordnetenhaus

2001 wurde Ramona Pop Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin. Fünf Jahre später, von 2006 bis 2009, war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Abgeordnetenhausfraktion von Bündnis 90/Die Grünen bis sie 2009 zur Fraktionsvorsitzende ernannt wurde. Seit dem 08.12.2016 ist sie außerdem Bürgermeisterin von Berlin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Doch nun soll Schluss sein mit ihrem politischen Wirken in der deutschen Hauptstadt.

In einer Meldung an die Presse erklärt Ramona Pop: „Am morgigen Donnerstag wird sich ein neues Landesparlament konstituieren. Dem neuen Abgeordnetenhaus werde ich nach 20 Jahren nicht mehr angehören. Für mich ist damit der richtige Zeitpunkt gekommen, ein neues Kapitel in meinem Leben aufzuschlagen. Ich habe die Landesvorsitzenden darüber informiert, dass ich für den nächsten Senat nicht mehr als Senatorin zur Verfügung stehe und die Berliner Landespolitik mit dem Ende meiner Amtszeit verlasse.“

Berlin wolle sie aber verbunden bleiben: „Der Stab geht jetzt in die nächsten Hände. Wo ich mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, werde ich auch weiterhin da sein – für meine Partei wie auch für meine Stadt Berlin. Als Grüne durch und durch und als Berlinerin wünsche ich allen, die jetzt Verantwortung übernehmen, jeden erdenklichen Erfolg und eine glückliche Hand.“

Ob Pop nun ihre Erfahrungen in der Bundespolitik einbringen wird, lies sie jedoch offen.

Frischer Wind im sich neu sortierenden Senat

Damit ist sie nach Verkehrssenatorin Regine Günther bereits die zweite grüne Senatorin, die sich zurück zieht. Ebenfalls nicht mehr für den neuen Senat zur Verfügung stehen Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) sowie der noch Regierende Bürgermeister Michael Müller.

Ihre Parteikolleginnen Antje Kapek, Silke Gebel und Bettina Jarasch bedauern den Abschied von Ramona Pop: „Mit großem Bedauern haben wir heute zur Kenntnis genommen, dass Ramona Pop nach 20 Jahren als Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses entschieden hat, sich aus der Landespolitik zurückzuziehen. Ramona Pop hat für die Grüne Fraktion große Verdienste errungen und ihr Rückzug bedeutet für uns, aber auch für Berlin einen echten Verlust. Von der einst jüngsten Abgeordneten im Landesparlament bis zur Bürgermeisterin und Senatorin: Ramona Pop hat sich in den vergangenen 20 Jahren mit viel Leidenschaft und großem Engagement für unsere Stadt eingesetzt: für eine lebenswerte, nachhaltige, vielfältige und wirtschaftlich erfolgreiche Metropole. Dafür danken wir ihr sehr herzlich.“ Für ihre nächsten Schritte wünsche sie Pop alles Gute: „Durch ihre besonnene und kluge Art, Politik zu machen, hat Ramona Pop viel Anerkennung in der Stadtgesellschaft erfahren, über alle Parteigrenzen hinweg. 2016 war sie entscheidend daran beteiligt, die Berliner Grünen aus der Opposition in die erste rot-rot-grüne Koalition zu führen. Als Wirtschaftssenatorin hat sie die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaft, mehr Klimaschutz und einen modernen Nahverkehr gestellt. Es ist auch ihrer Umsicht und ihrem großen Einsatz zu verdanken, dass Berlin bisher den Umständen entsprechend gut durch die Coronakrise gekommen bist. Für all das und viel mehr möchten wir uns von Herzen bedanken! Wir wünschen Ramona Pop alles Gute für die nächsten Schritte und hoffen, dass sie Berlin mit ihrer Expertise auch weiterhin erhalten bleibt.“ (aw)