BusinessMagazin
Geburtenrückgang in Berlin: Mehr Kitaplätze als benötigt
Aufgrund weniger Kinder gibt es aktuell mehr freie Kitaplätze | FatCamera, Canva

Geburtenrückgang in Berlin: Mehr Kitaplätze als benötigt

08. Oktober 2024

Das Land Berlin hat sich verschätzt, diesmal bei der Zahl der Geburten in den vergangenen Jahren. Rund 10.000 Kinder wurden weniger geboren als berechnet, was sich vor allem in den Innenstadtbezirken - zumindest auf dem Papier - bemerkbar macht. Die Bildungsverwaltung bezieht sich bei ihrer Auswertung der Zahlen auf die für Bevölkerungsprognosen zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.

Zwischen 2017 und 2023 sank beispielsweise die Anzahl der erfassten Einjährigen sehr unterschiedlich. Am stärksten betroffen ist Friedrichshain-Kreuzberg mit einem Rückgang um 27,2 Prozent, gefolgt von Pankow und Steglitz-Zehlendorf. Nur in Marzahn-Hellersdorf wuchs die Gruppe um 0,4 Prozent. Ebenfalls sehr unterschiedlich zeichnet sich die Erfassung der Kinder bis zu sechs Jahre ab, wobei auch hier Friedrichshain-Kreuzberg mit einem Rückgang um 10,5 Prozent an der Spitze steht.

Die Folge der sinkenden Geburtenrate ist eine Trendumkehr bei den vorhandenen beziehungsweise benötigten Kitaplätzen. In der Regel waren diese in den vergangenen Jahren stets knapp. Doch Anfang September, zum Start des neuen Kitajahres, gab die Jugendverwaltung überraschend die Anzahl der freien Plätze mit rund 34.300 für ganz Berlin bekannt. Die Bildungsverwaltung führt diese Kapazitäten auf gutes Management zurück: „Die Angebotslage hat sich tatsächlich in einigen Regionen entspannt, was auf den bisherigen erfolgreichen Kitaplatzausbau zurückzuführen ist.“

Inwieweit die Fehlprognose der Stadtentwicklungsverwaltung dazu geführt hat, dass mehr Plätze errichtet wurden, als aktuell benötigt, ist jedoch unklar. Grundlage für die Bereitstellung von Kitaplätzen ist die Kita-Entwicklungsplanung, welche derzeit überarbeitet und dem Senat zur Beschlussfassung vorgelegt wird. (mz)