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Gebäudesanierung als nachhaltiger Wachstumsmotor
Die Gebäudesanierung ist eine tragende Säule der Volkswirtschaft (Symbolbild) | Foto: Virrage Images Inc, Canva

Gebäudesanierung als nachhaltiger Wachstumsmotor

12. September 2025

Neue Prognosezahlen zeigen: Ohne Gebäudesanierung drohen Stillstand und Jobverluste – mit ihr winkt ein BIP-Plus von bis zu 3,4 Prozent. Deutschland erlebt gerade das dritte Jahr in Folge ohne Wirtschaftswachstum. Jetzt zeigen neue Berechnungen der Prognos AG im Auftrag der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) e.V. erstmals: Die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands ist eine deutlich wichtigere Säule der deutschen Volkswirtschaft als bisher bekannt und hat enormes und realistisches Potenzial, als nachhaltiger Wachstumsmotor zu dienen.

Die neuen Zahlen beinhalten die folgenden Punkte:

  • Tragende Säule der Volkswirtschaft: Schon heute hängen 2,5 Prozent des BIP (2023) an der energetischen Gebäudesanierung. Das umfasst Investitionen in Gebäudehülle, Heizung und Gebäudetechnik. 600.000 Jobs werden direkt gesichert – vor allem im Handwerk, Baugewerbe und innovativem Mittelstand.
  • Konjunkturprogramm mit Langzeitwirkung: Bis zu 3,4 Prozent mehr BIP sind mittelfristig möglich, wenn die energetische Sanierungsrate wie klimapolitisch notwendig schrittweise auf 1,7–1,9 Prozent pro Jahr steigt. Umgekehrt: Ein weiterer Rückgang der Investitionen gefährdet akut Wachstum und Arbeitsplätze.
  • Machbar und lohnend: Die heutigen Investitionen in den Gebäudesektor müssten nur moderat um 11 Prozent steigen, um Energie- und Klimaziele zu erreichen. Diese Zusatzinvestitionen können oft mit ohnehin anstehenden Instandhaltungen gekoppelt werden und rechnen sich über Energieeinsparung und Werterhalt/-steigerung.

Henning Ellermann, Geschäftsführender Vorstand der DENEFF unterstreicht: "Kaum jemand sieht, was in jedem Landkreis bereits heute an regionalen Investitionen, Konjunktur und Jobs mit der energetischen Gebäudesanierung verbunden ist. Raus aus der wirtschaftlichen und haushaltspolitischen Misere kommt Deutschland nur, wenn wir endlich beherzt den Hebel umlegen für diese Investitionen.“

Würde die Gebäudesanierung hingegen weiter politisch vernachlässigt oder beschädigt, drohten massive Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzverluste, so Ellermann. "Jeder Tag ohne Klarheit kostet Jobs und vernichtet Werte. Planungssicherheit und klare Leitplanken sind das A und O. Wir reden hier ja nicht über einen Impulskauf im Supermarkt. Wichtige Investitionen liegen auf Eis wegen Verunsicherung durch ständige Richtungsdiskussionen. Ein Wahnsinn." (red)