BusinessMagazin

Gebäudekomplex Ludwigkirchplatz: SPD und Linke wollen Wohnungen statt Kita

17. Mai 2019

Im Herbst 2018 hat die Primus Immobilien AG einen kompletten Häuserblock Block an der Ecke der Pariser zur Emser Straße gekauft, seit dem Frühjahr ist sie die offizielle Eigentümerin. Ihr Plan ist das Haus komplett zu sanieren und zu eleganten Wohnhäusern im 20er-Jahre Stil umzuwandeln. Am Mittwoch stellte Sebastian Fischer, Vorstandsmitglied der Primus AG die Idee im bezirklichen Bauausschuss vor. „Es ist geplant, das bestehende Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1926 zu modernisieren sowie um zwei Geschosse aufzustocken“, erklärte er.

Sanieren, modernisieren und aufstocken

So würde es zukünftig 75 Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von 69 Quadratmetern, 42 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 27 Drei-Zimmer-Wohnungen sowie sechs Fünf-Zimmer-Wohnungen geben. Das gesamte Gebäude soll außerdem um zwei Geschosse aufgestockt werden, um noch mehr Wohnraum zu schaffen. Der Fokus des Projektes liegt laut Primus-Vorstand darauf, die allgemeinen Wohnverhältnisse aufzuwerten. Neben einer Tiefgarage solle jede Wohnung ebenfalls einen Balkon bekommen.

Über die steigenden Mieten müssten sich die Mieter keine Sorgen machen verspricht Fischer: „Sollten Bestandsmieter nicht in der Lage sein, die höhere Miete für ihre Wohnung zu tragen, werden wir uns zusammensetzen und individuelle Lösungen erarbeiten“.

Investor stößt auf Widerstand

Das Highlight des Projektes soll eine Kita im Seitenhof des Gebäudes sein, bestehend aus drei Wohnungen und insgesamt 193 Quadratmetern. Abgestimmt wurde diese Planung mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie.

SPD-Verordnete Wolfgang Tillinger spricht sich deutlich gegen diese Idee aus. „Wir fordern den Schutz der Bestandsmieter und wollen lieber drei Wohnungen zu einer Miete von 6,50 Euro pro Quadratmeter als eine Kita, die sich wegen ihrer Größe sowieso nicht wirtschaftlich betreiben lässt.“ Auch die Linken stellen die Wirtschaftlichkeit einer solchen Kita in Frage.

Die FDP hingegen sowie der Bezirksverordnete Joachim Fenske begrüßen die Idee des Investors. Und wenn es mit einer Kita nicht klappen sollte, gäbe es sicher Bedarf für eine andere, dem Gemeinwohl dienende Nutzung, meint Fraktionschef Felix Recke. (tf)