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GASAG-Gruppe macht den Weg frei für Wasserstoff in Berlin
Der Wasserstoff hat jetzt freie Bahn in Berlin | pcess609, Canva

GASAG-Gruppe macht den Weg frei für Wasserstoff in Berlin

23. Juli 2024

Rund 60 km des Berliner Gasnetzes sind Teil eines jetzt von der GASAG-Gruppe bei der Bundesnetzagentur eingereichten Antrages für das knapp 10.000 km lange Wasserstoff-Kernnetz der Ferngasnetzbetreiber. Die Umwidmung der Gasleitungen für Wasserstoff ist notwendig, um die grüne Energie vom Sommer in den Winter und in die Stadt zu bringen. Als Ergänzung zum Stromnetz und den Wärmenetzen sichert die Wasserstoffinfrastruktur somit die Versorgung Berlins für die ganze Jahrspanne ab. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, Betreiberin des 7.000 km langen Berliner Gasverteilnetzes, rechnet mit einer Genehmigung des Antrags im September 2024.

Die beiden insgesamt 60 km langen Hochdruckleitungen im Osten und Westen Berlins sind die wichtigsten Trassen des Berliner Wasserstoff-Startnetzes der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, einem Unternehmen der GASAG-Gruppe. Sie übernehmen den Wasserstoff an den Übernahmestationen am Rande der Stadt vom Ferngasnetzbetreiber und transportieren diesen zu den großen Heizkraftwerken der BEW Berliner Energie und Wärme – jedes mit mehr als 500 Megawatt Leistung. Mit der teilweisen Umstellung dieser großen Heizkraftwerke auf Wasserstoff können bis zu einem Fünftel der Berliner Wohngebäude, die über einen Fernwärme-Anschluss verfügen, vom Einsatz eines CO2-freien Wasserstoffs profitieren. Die BEW-Kraftwerke haben den möglichen Wasserstoffbedarf in ihren Dekarbonisierungsfahrplänen bereits angemeldet.

Georg Friedrichs, Vorstandsvorsitzender der GASAG AG: „Das Berliner Wasserstoff-Startnetz ist ein erster, großer Schritt hin zu einer klimaneutralen Versorgung, denn etwa 40 Prozent des in Berlin verursachten CO2-Ausstoßes stammen aus dem Wärmemarkt. Wasserstoffmoleküle, die auch längere Zeit gespeichert werden können, werden uns helfen, die Energie aus dem Sommer in den Winter zu bringen. Wasserstoff wird das wichtigste Speicher- und Importmedium für grüne Energie.“

Maik Wortmeier, Vorsitzender Geschäftsführer der NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg: „Durch die Umwidmung vorhandener Gasleitungen ist der Transport von Wasserstoff zu den Berliner Heizkraftwerken kosteneffizient und schnell umsetzbar. Um die Dekarbonisierung und Wärmewende in der Hauptstadtregion voranzutreiben, planen wir auch vergleichbares in Brandenburg und machen Leitungen für den Einsatz von Wasserstoff fit.“

Die GASAG-Gruppe ist zuversichtlich, was die Genehmigung des Antrages durch die Bundesnetzagentur angeht. Technische Gutachten mit wissenschaftlicher Begleitung des TÜV und der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH haben den ausgewählten Transportleitungen die Wasserstofftauglichkeit attestiert.

Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg wird als Teil der GASAG-Gruppe in den kommenden Jahren weitere Teile ihres Berliner Gasnetzes für den Transport von Wasserstoff ertüchtigen – in enger Abstimmung mit der kommunalen Wärmeplanung in Berlin und den versorgten Gemeinden in Brandenburg. Damit werden grundlegende Voraussetzungen für die Dekarbonisierung der Wärme- und Stromversorgung geleistet (Wasserstoff: Unsere Transformation der Netzwelt - NBB Netzgesellschaft (nbb-netzgesellschaft.de).

Erneuerbare Erzeugung braucht Wasserstoff als Speicher- und Transportmedium. In Berlin wird Wasserstoff dabei helfen, das Stromsystem und die Wärmenetze abzusichern und sicher über den Winter zu bringen. Durch den Einsatz von Wasserstoff in Kraft-Wärme-Kopplung lässt sich außerdem Strom bereitstellen, wenn erneuerbare Energie nicht ausreichend erzeugt wird. Gleichzeitig lässt sich die anfallende Abwärme effizient ins Berliner Wärmesystem einbinden. (red)