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Forschen für den Klimaschutz
Der Klimawandel schreitet immer stärker voran. Das Land Berlin will nun die Forschung in diesem Bereich durch finanzielle Mittel stärken. | Foto: Kelly Sikkema on Unsplash

Forschen für den Klimaschutz

16. August 2021

Dass der Klimaschutz wichtiger als gedacht ist, zeigen die täglichen Bilder in den Nachrichten von hohen Temperaturen, Waldbränden und Überflutungen weltweit. Der Klimawandel ist im vollen Gange. Um die Forschung im Bereich des Klimaschutzes zu stärken, fördert die Senatskanzlei Berlin das Climate Change Center Berlin Brandenburg mit 2,3 Millionen Euro. Damit soll Berlin als Zentrum der Forschung zum Klimawandel und dem Umgang mit seinen Folgen weiter gestärkt und die breite wissenschaftliche Expertise in der Metropolregion besser vernetzt werden.

Den Wandel besser verstehen

Das Climate Change Center Berlin Brandenburg (CCC) ist eine Gemeinschaftsinitiative von Technischer Universität Berlin, Freier Universität Berlin, Charité-Universitätsmedizin Berlin, Universität der Künste Berlin, Universität Potsdam und Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Es versteht sich als transdisziplinäres Zentrum für Forschung und Wissenstransfer rund um die Themen Klimawandel, Klimaschutz und Klimaanpassung. Gerade aus dieser Allianz aus 34 Universitäten, Forschungsinstitutionen und Think Thanks soll die Entwicklung von Forschungsvorhaben und Lösungsentwürfen für konkrete Bedarfe in der Region unterstützt werden.

Wissen für die Zukunft finanzieren

Bereits in diesem Jahr wird dem Netzwerk eine Anschubfinanzierung von 350.000 Euro für gemeinsame Initiativen bereitgestellt. Mit dieser soll das lokale Forschungs- und Lehrnetzwerk „Klimaschutz und Klimaanpassung“ aufgebaut und auch die Zusammenarbeit mit international führenden Zentren der Klimawandelforschung intensiviert werden, darunter mit der University of California at Berkeley und der Columbia University in New York, der britischen University of Cambridge, und der israelischen Hebrew University of Jerusalem. Dabei wird es zwei inhaltliche Schwerpunkte geben. Ein Schwerpunkt ist „Künstliche Intelligenz und Klimawandel“, der die Expertise zur Digitalisierung und maschinellem Lernen in Berlin mit der Klimawandelforschung zusammenführen soll sowie ist der zweite Schwerpunkt „Nachhaltiges Bauen, Gesundheit und grüne Infrastruktur“. Für die weiteren Jahre 2022 und 2023 sind zwei Millionen Euro Förderung vorgesehen.

Das Klima betrifft uns alle

Wie wichtig zum jetzigen Zeitpunkt die Forschung im Klimaschutz ist und welches großes Forschungspotenzial für die Metropolregion dahinter liegt, unterstreicht der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Die Klimaveränderungen, ihre Folgen und der notwendige gesellschaftliche Wandel bleiben dauerhaft unsere größte Herausforderung. Um sie zu bewältigen, brauchen wir auch die geballte Kraft der Wissenschaft. Kein anderer Standort in Deutschland verfügt über eine so breite Expertise auf diesem Feld, wie unsere Metropolregion. Diese Kompetenz lokal klug zu bündeln, international zu vernetzen und das einmalige wissenschaftliche Potenzial für unsere konkreten Bedarfe zu nutzen, ist geradezu unsere gemeinsame Pflicht. Deswegen haben wir den Aufbau des Climate Change Center Berlin Brandenburg aktiv unterstützt und fördern auch seine weitere Entwicklung.“

Gerade die Forschung kann die wichtigen Erkenntnisse liefern, die als Grundlage für gesellschaftliche und politische Entscheidungen genutzt werden können und sollten. So betont Professor Dr. Christian Thomsen, Präsident der Technischen Universität Berlin und Mitinitiator des Netzwerks: „Der menschengemachte Klimawandel ist inzwischen allzu offensichtlich geworden, sei es durch den neuesten IPCC-Bericht oder die Extremwetterlagen in Deutschland, Europa und weltweit. Da ist es geradezu die Pflicht von Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen, alles in ihrer Kompetenz stehende zu tun, um die Folgen des Klimawandels möglichst gering zu halten. Das Climate Change Center Berlin Brandenburg wird mit wissenschaftlicher Herangehensweise für anwendbare Lösungen in der Metropolregion dazu beitragen, denn wir wollen stark vernetzen und dadurch Mehrwert schaffen – in den Themen, bei den Forscher*innen und den anderen Beteiligten aus Politik und Gesellschaft wie auch bei der Finanzierung.“

Das Land Berlin unterstützt damit die Wissenschaft regional und international in Sachen Klimaschutz. Die Forschung zeigt ihre Ergebnisse auf, doch müssen diese als Handlungen uminterpretiert werden und aktiv umgesetzt werden, damit sich mehr im Klimaschutz tut. Jetzt und in Zukunft. (kk)