"Finanzamt Berlin International" deutschlandweit verantwortlich für Umsatzbesteuerung ausländischer Unternehmen
Mit einer Verspätung von fünf Monaten soll das neue "Finanzamt Berlin International" nun im Dezember starten, wie Finanzsenator Stefan Evers (CDU) bei der Plenarsitzung im Abgeordnetenhaus bekannt gab. Funktion des neuen Finanzamtes wird es sein, die Umsatzbesteuerung ausländischer Unternehmen, die in Deutschland Handel betreiben, zu bearbeiten. Das Besondere: Das Amt mit Sitz in der Hauptstadt wird für ganz Deutschland zuständig sein. Evers ist überzeugt, dass Berlin damit einen erheblichen Beitrag für mehr Steuergerechtigkeit leiste.
Die Aussicht auf den Aufgabenberg ist nicht besonders einladend. Rund 115.000 Unternehmen sind aktuell beim Finanzamt Neukölln steuerlich registriert, davon haben 110.000 ihren Sitz in Asien - also nicht in unmittelbarer Nähe. "Wir reden von wirklich komplizierten, aufwendig zu bearbeitenden steuerlichen Vorgängen", so Evers. Umso wichtiger sei es, dass die Prozedur nun ins Rollen komme. Er gehe davon aus, dass sich dadurch auch das Steueraufkommen verbessern werde. "Wir werden dadurch, dass wir dort hochkompetentes, hochspezialisiertes Personal konzentrieren, auch einen Kompetenzpool haben, der dazu beiträgt, dass Schlupflöcher gar nicht erst genutzt werden können", so der CDU-Politiker. Das sei eine wirksame Unterstützung gegen internationale Steuerkriminalität. (bk)