Expresszüge der Berliner S-Bahn sollen Pendler entlasten
Zwischen acht und neun Uhr machen sich jeden Morgen tausende Berufstätige in Berlin auf den Weg zur Arbeit. Viele nutzen dafür, aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens auf den Straßen, die öffentlichen Verkehrsmittel, um ihr Ziel zu erreichen. Doch auch Bus, U- und S-Bahn können der steigenden Anzahl von Fahrgästen inzwischen kaum mehr gerecht werden – so nutzten 2018 über 20 Prozent mehr Menschen die städtischen Bahnverbindungen als im Jahr 2012.
Berliner S-Bahn plant Verbesserungen ab dem 15. Dezember
Daher plant die Bahn aktuell Zusatzangebote, um die angespannte Verkehrslage zu verbessern. Ab Ende des Jahres sollen auf der Linie S3 (Erkner-Spandau) Expresszüge mit jeweils vier Wagen zwischen den Haltestellen Friedrichshagen und Ostbahnhof eingesetzt werden. Die Zusatzfahrten bedeuten nicht nur mehr Plätze für Reisende und Pendler, sondern auch kürzere Fahrzeiten.
Um das Versprechen von bis zu vier Minuten schnelleren Fahrten einzuhalten, wird die Berliner Expressbahn an vier Haltestellen der regulären Verbindung – Hirschgarten, Wuhlheide, Betriebsbahnhof Rummelsburg und Rummelsburg – nicht halten. Da die künftige S3X den regulären Schienenverkehr aber nicht ersetzt, sondern eine Zusatzoption in der Hauptverkehrszeit ist, können Fahrgäste die ausgelassenen Haltestellen weiterhin mit der regulären Verbindung erreichen.
Express-S-Bahn und zusätzliche Wagen
Auch auf weiteren Strecken sollen zukünftig Verstärker eingesetzt werden. Zusätzliche Entlastungsfahrten sind für die S5 (Strausberg Nord–Westkreuz) und die S75 (Wartenberg–Ostbahnhof) geplant. Während die Linie S85 (Pankow-Grünau) ab Ende des Jahres zwei Waggons mehr erhält, müssen bei der Linie S75 Wagen gestrichen werden – wie die Morgenpost berichtet, für S-Bahn Chef Buchner ein unvermeidlicher Kompromiss: „Wenn wir irgendwo mehr Wagen einsetzen, müssen wir sie anderswo wieder wegnehmen“.
Die bald eingesetzten Zusatzfahrten überbrücken aktuell geplante Verbesserungen der Berliner S-Bahn bis zu ihrer Umsetzung. Erst ab 2021 soll die Bahn nämlich zusätzliche Züge erhalten, die den Alltagsbetrieb dauerhaft unterstützen. Der erste Zug der neuen Baureihe 483/484 ist bereits Anfang September im S-Bahn-Netz gefahren. Die bisher zehn gebauten Prototypen werden momentan noch im Berliner Netz getestet. Es wird unter anderem die Funktion der Zugsicherungssysteme und der Fahrkomfort kontrolliert. (sz)