Es tut sich was „Unter den Linden“
Ein zentrales Wahrzeichen Berlin ist das Brandenburger Tor. Von dort aus verläuft der Hauptstadtboulevard Unter den Linden in Richtung Osten bis zur Spree. Die dreispurige Straße soll nun umgestaltet werden. Die ersten Baumaßnahmen haben schon begonnen.
Wieder eine Flaniermeile?
Die Allee soll sich, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, von einem von Autos, Bussen und LKW viel befahrenen Raum hin zu einem Ort mit gerechter Aufteilung des vorhandenen Platzes unter allen Verkehrsteilnehmenden wandeln, der mehr Aufenthaltsqualität bietet. Die Allee soll darüber hinaus durch mehr Stadtgrün und Versickerungsflächen für Regen klimaresilienter gestaltet werden.
In verschiedenen Varianten wurden bereits Vorschläge für den Umbau gemacht. Hier geht es vor allen Dingen darum, wie der Platz unter den Verkehrsteilnehmenden aufgeteilt wird. Gibt es beispielsweise einen separaten Fahrradweg zur Straße oder ist dieser auf der Straße als Fahrbahn markiert, verläuft aber abgetrennt vom Autoverkehr? Solche und viele weitere Fragen wurden in den verschiedenen Entwürfen beantwortet. Dazu wurden auch die Bürger*innen aufgerufen, sich mit ihren Wünschen und Anregungen an dem Gestaltungsprozess vom 06. September bis zum 04. Oktober zu beteiligen. Rund 780 Bürger*innen haben an der Umfrage teilgenommen und über die Nutzung sowie die Varianten abgestimmt. Gewonnen hat der Entwurf, bei dem der Fahrradweg baulich getrennt vom restlichen Verkehr verläuft und auf Höhe des Fußwegs verläuft, quasi als direkter Nachbar der Fußgänger*innen. Sie werden durch Abstellplätze für Fahrräder zu der Bus- und Autospur getrennt.
Was wird aktuell umgesetzt?
Am Montag, 25.10., begannen bereits die Vorarbeiten der ersten Phase, zunächst als temporäre Lösung. Zuerst wird die Fahrbahndecke saniert und danach der Straßenraum neu aufgeteilt. Dies geschieht durch eine neue Markierung der Fahrbahn. In diesem Zuge bekommen die Radfahrenden einen eigenen 3,25 Meter breiten Fahrstreifen. Damit erhalten Radfahrende, Busse und der Autoverkehr jeweils eine Spur. Zudem soll Raum für das Abstellen von Fahrrädern, Ladezonen für den Lieferverkehr und Parkmöglichkeiten für Sharing-Angebote geschaffen werden.
An diese Phase schließt sich die eigentliche Arbeit der Umgestaltung an. Denn dann beginnen die Vorbereitungen für eine langfristige Neugestaltung der Prachstraße. Die Planung und Umsetzung wird einige Jahre, so die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, dauern.
Wir sind gespannt auf den neuen Boulevard und hoffen, dass die Umsetzung schneller verläuft, als der BER. Denn Unter den Linden ist die Visitenkarte der Hauptstadt. (kk)