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Erholung bis Ende 2023: Unternehmen setzen auf Klimaschutz und Digitalisierung
UVB-Umfrage: Industrie leidet unter teurer Energie und Unsicherheit - Amsinck: „Neue Koalition in Berlin kann Zeichen des Aufbruchs setzen“ | Vishal Shah, pexels

Erholung bis Ende 2023: Unternehmen setzen auf Klimaschutz und Digitalisierung

22. März 2023

Das Ergebnis der jährlichen Konjunkturumfrage der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) wurde jetzt in Berlin präsentiert. Demnach steht die Wirtschaft in der Region vor Herausforderungen, zugleich wird eine leichte konjunkturelle Besserung erwartet. Gleichwohl rechnen die Unternehmen nicht mit einem wirklichen Aufschwung in absehbarer Zeit. „Die teure Energie, die gestiegenen Preise, die Lieferschwierigkeiten und die geopolitische Unsicherheit sind ein schwer verdaulicher Cocktail für viele Betriebe“, resümierte UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck. Dies müssten CDU und SPD bei ihren Koalitionsverhandlungen berücksichtigen. „Wir erwarten, dass die zukünftigen Partner die Weichen für eine starke Wirtschaft stellen. Dann wird Berlin als starke Stadt mit den Herausforderungen umso besser fertig.“

Die Spitzenorganisation hat für ihre Konjunkturumfrage insgesamt 60 Mitgliedsverbände zu deren aktuellen Einschätzungen und Erwartungen für den Jahresverlauf befragt. Das Ergebnis zeigt ein uneinheitliches Bild: Während viele Branchen in der Industrie über hohe Preise für Strom und Gas klagen, insbesondere die Chemie sowie die Papier- und Kunststoff verarbeitende Industrie, berichten andere Branchen wie die Pharma- oder Metall- und Elektroindustrie von einer überwiegend positiven Situation und vielversprechenden Aussichten für 2023.

Gestiegene Preise stellen für Bau, Handwerk und Handel eine Herausforderung dar

In Bau und Handwerk hat sich die Geschäftslage eingetrübt, da hohe Preise, Materialknappheit und eine verschlechterte Auftragslage die Aussichten belasten. Im Dienstleistungssektor zeigt sich eine zwiegespaltene Situation: Hotels und Gastronomie erholen sich nach der Pandemie, auch die starke Startup- und Digitalwirtschaft in Berlin blickt zuversichtlich auf die nächsten Monate. Der Handel leidet hingegen unter hohen Preisen und einer zurückhaltenden Kauflaune der Kunden. In der Gesundheitsbranche ist die Planungssicherheit aufgrund der politischen Situation unzureichend.

Aufgrund der Umfrageergebnisse erwarten die Unternehmensverbände keinen signifikanten Aufschwung. Jedoch hat die Organisation ihre Prognose für das Jahr 2023 leicht angehoben, mit einem Wachstum der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent in Berlin und 1,0 Prozent in Brandenburg. Amsinck betonte die Verantwortung, die bei den potenziellen Partnern im neuen Senat liege. „Bis zu zehn Milliarden Euro für den Klimaschutz bereitzustellen, ist ein Ausrufezeichen. CDU und SPD können damit einen echten zusätzlichen Wachstumsimpuls setzen.“

Um eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft zu erreichen, müssten Gelder in diesen Prozess investiert werden. Die UVB schlagen deshalb vor, die Umstellung auf erneuerbare Energien und klimaschonende Produktion in der Industrie verstärkt zu fördern. In diesem Kontext betonte Amsinck auch den Einsatz digitaler Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder 3D-Druck, um ressourcenschonende Fertigungsprozesse in der Stadt zu ermöglichen. „Unsere Unternehmen sind längst auf dem Weg zur dringend notwendigen Dekarbonisierung. Mit dem angekündigten Programm für zusätzlichen Klimaschutz könnten die Unternehmen noch mehr erreichen.“ (kr)