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Erfolgreicher Kick-off des new energy LABs am BE-U
v.r.n.l.: Adrian Riemer (Eavor GmbH), Ingmar Budach (Senat Berlin), Dr. Julian Formhals (Vattenfall Wärme AG), Hildegard Bentele (Europäisches Parlament), Dr. Carsten Reinhold (Eavor GmbH), Dr. Sarah Perumalla (BE-U new Energy LAB), Robert Sprajcar (DIE AG), Lena Herrling (DIE AG), Volker Otto (Partner Eavor GmbH), Stephanie Hannke (Aufsichtsrat Eavor GmbH), Mario Ragg (DIE AG) und Philip Behn (DIE AG) | Alice von Schroeder (Team Lizzn) im Auftrag von DIE AG

Erfolgreicher Kick-off des new energy LABs am BE-U

15. November 2023

Das Projekt kommt ins Rollen: Der offizielle Start des new energy LABs ist ein zentraler Meilenstein in der Projektentwicklung des BE-U | Behrens-Ufer. Fortan agiert das new energy LAB als Forum für den interdisziplinären Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, mit dem Ziel, innovative Best Practices für nachhaltige alternative Energiequellen zu entwickeln. Die zentrale Frage der Auftaktveranstaltung vergangene Woche beschäftigte sich damit, wie die innerstädtische Tiefe Geothermie intelligent genutzt und in ein effizientes Kreislaufsystem integrieren werden kann, um nachhaltige Energieversorgung im urbanen Raum zu fördern.

Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung wurden von DIEAG-Vorstand Robert Sprajcar mit der Vision der Projektentwicklung vertraut gemacht und erhielten exklusive Einblicke in den Stand der Arbeiten auf dem Projektareal. Von den neuen Mitgliedern des new energy LABs waren Hildegard Bentele, Mitglied des Europäischen Parlaments, Ingmar Budach, Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Dr. Carsten Reinhold, Eavor GmbH, und Dr. Julian Formhals von der Vattenfall Wärme AG anwesend.

LAB als Motor der Tiefen Geothermie

Die Mitglieder diskutierten die aktuellen Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Tiefe Geothermie in Berlin und bestätigten einstimmig das große Potenzial derer als stabile und grundlastfähige Energieressource für die deutsche Energiewende. Robert Sprajcar erklärte, dass das neue LAB als Motor bei der Entwicklung der Tiefen Geothermie fungieren soll. "Bis Ende nächsten Jahres werden wir erste Best-Practice-Ansätze veröffentlichen mit hilfreichen Handlungsempfehlungen und Erfahrungswerten für alle Interessierten.“

Die Mitglieder stellten allerdings auch entscheidende Herausforderungen der aktuellen Realisierbarkeit in Großstädten fest, unter anderem unzureichende geologische Datengrundlagen, komplexe Prozessabläufe, langwierige Genehmigungsverfahren, Fachkräftemängel und öffentliche Akzeptanz. Im kommenden Jahr sollen diese Themen in fünf Sitzungen näher beleuchtet werden. Mit einem umfassenden Ansatz für die Ableitung von Best Practices zu Wirtschaftlichkeit, Finanzierung & Förderung, regulatorische Rahmenbedingungen, technische Machbarkeit und Partizipation, soll das new energy LAB als richtungsweisendes Entwicklungsforum für die Nutzbarmachung der Tiefen Geothermie im innerstädtischen Raum dienen. Im Rahmen der BE-U Herbstkonferenz der Innovation LABs im November 2024 wird die Veröffentlichung eines Leitfadens zur Nutzung der Tiefen Geothermie im innerstädtischen Bereich angestrebt.

Ingmar Budach erläuterte den aktuellen Stand der Roadmap der Tiefen Geothermie in Berlin: „Der Berliner Senat hat im Juli dieses Jahres eine Roadmap für die Tiefe Geothermie in Berlin beschlossen. In den kommenden Jahren erkunden wir dieses Potenzial in Berlin mit einer 3-D seismischen Untersuchung des gesamten Berliner Stadtgebiets und planen Probebohrungen, um die notwendigen fachlichen Grundlagen für den Einsatz von Tiefer Geothermie in Berlin zu schaffen.“ Im Europäischen Parlament gäbe es bereits Gespräche über eine europaweite Strategie für die Tiefe Geothermie. Berlin wolle hier Vorreiter sein, so Hildegard Bentele. (red)