Erfolgreiche Woche für die Berlin Fashion Week
von Buse Koca
Zweimal jährlich zieht die Fashion Week wichtige Persönlichkeiten aus der Modewelt, Influencer*innen, sowie zahlreiche Modebegeisterte nach Berlin. Vom 05. bis 10. September war es wieder so weit: verteilt über die ganze Hauptstadt hinweg fanden zahlreiche Fashion Shows, Panel Talks sowie Side Events statt.
Anders als zur Veranstaltung im März, standen die Türen dieses Mal fast überall auch dem Normalpublikum offen. Es galt allerdings die Regel: wer zuerst kommt, malt zuerst. Das nahmen wohl viele zu Herzen, denn vor den meisten Shows bildeten sich bereits eine halbe Stunde vor offiziellem Einlass lange Schlangen. Wer es dann endlich reingeschafft hatte, kam allerdings voll auf seine Kosten.
Spannende Shows
Neben DJ-Sets, die größtenteils von Berliner DJs bespielt wurden, und aufregenden Kulissen, präsentierten viele Designer*innen zur Frühlingskollektion besonders ausgefallene Laufstegshows. Auf der Danny Reinke Show etwa wurde das Kleid eines Models live vor Publikum bemalt. Ausgewählte Zuschauer durften auch mal dran rumpinseln.
Andere Designer setzten auf den Einsatz von professionellen Tänzern und Sportlern. Bei der Lascana Show konnte man Ballerinas und Skaterinnen in den eleganten Kleidungsstücken der Marke betrachten. Aline CELI bot niedliche Abwechslung mit vierbeinigen Models. Auf dem Arm eines Laufstegmodels: ein Pudel. Mercedes Benz bot dem Publikum eine Reihe an Unterhaltungszusätzen an: singende Models, Flick-Flacks und ein Auftritt vom amerikanischen Rapper Will. I. Am. Der erfolgreiche Künstler kam extra zum Launch der neuen elektrifizierten AMG-Modelle „Will.I.AMG“ angereist.
Die mit Abstand spektakulärste Show war aber wohl die der Berliner Marke DAMUR. Etwas abgelegen am Rande Friedrichshains startete die Show im Wellenwerk. Der Location entsprechend war es ziemlich naheliegend, dass die Wellenanlage auch angeschmissen wird, erwartet haben dies aber die wenigsten Anwesenden. Die Überraschung des Tages war die Performance des Designers. DAMUR sprang samt Surfboard selbst ins Wasser und ritt zur Bespaßung des Publikums gegen Ende der Show auf den Wellen.
Wichtiger Wirtschaftsfaktor
Der große Ansturm bei den Shows spricht für sich. Mode ist für unsere Hauptstadt ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Allein in Berlin sind rund 4.800 Unternehmen mit 25.500 Beschäftigten im Modebereich tätig und erzielen zusammen circa fünf Milliarden Euro Umsatz pro Jahr. Die Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe weiß ebenfalls um die Relevanz der Fashion Week und unterstützte sie seit 2007 mit weit über 15 Millionen Euro.
Diversität und Nachhaltigkeit
Ein roter Faden auf der Fashion Week war das Thema Diversität. Große sowie kleine Models, Plus Size, Menschen jeder Hautfarbe, unterschiedliche Altersklassen – das Verlangen nach Inklusion ist in der Modewelt angekommen. Besonders wichtig war außerdem, wie bereits zur Fashion Week im März, das Thema Nachhaltigkeit. Die Thematik ist längst nicht mehr alleinige Sorge der Politik. Die überwiegend jungen Designer sind sich der umweltschädlichen Umstände in der Mode bewusst und setzten sich mehrheitlich für ressourcenschonende Produktion ein. Ein Trend, der scheinbar gekommen ist, um zu bleiben.