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Equal Pay Day: Lohngerechtigkeit durch mehr Transparenz
Equal Pay Day am 07. März 2025 | Foto: Inga Haar

Equal Pay Day: Lohngerechtigkeit durch mehr Transparenz

07. März 2025

Die Berliner Grünen fordern zum Equal Pay Day 2025 einen Bericht für die Landesverwaltung. Der Tag markiert symbolisch den Zeitpunkt seit Jahresbeginn, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern unbezahlt gearbeitet haben. Unter dem Motto „Weil es sich lohnt – Entgelttransparenz jetzt“ macht die Kampagne auf die bestehende Lohnungleichheit aufmerksam. Anlass ist die Umsetzung der EU-Entgelttransparenzrichtlinie in deutsches Recht bis 2026, die Unternehmen zu mehr Lohntransparenz verpflichtet.

Studien zeigen, dass mehr Lohntransparenz die Entgeltlücke verringern kann. Daher nimmt die EU-Entgelttransparenzrichtlinie jetzt Arbeitgeber stärker in die Pflicht. Diese müssen künftig ihre Vergütungsstrukturen offenlegen, Entgeltberichte erstellen und Maßnahmen zur Schließung des Gender Pay Gap ergreifen.

Im Jahr 2024 lag die Lohnlücke in Deutschland bei 18 Prozent - und damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 13 Prozent. Besonders groß sind die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Während die Lohnlücke im Westen mit 19 Prozent besonders hoch ausfällt, liegt sie im Osten bei nur 7 Prozent. Auch bei den Renten zeigt sich ein Ungleichgewicht: Frauen erhalten im Alter durchschnittlich ein Drittel weniger als Männer. Zudem verdienen Frauen über die gesamte Lebensarbeitszeit hinweg rund 45 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

In Berlin fordern die Grünen jetzt einen Equal-Pay-Bericht für die Beschäftigten der Landesverwaltung. „Die Berliner Verwaltung muss mit gutem Beispiel vorangehen“, so Bahar Haghanipour, frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Sie betont, dass auch bei tarifgebundenen Löhnen Geschlechterungleichheiten bestünden, weshalb eine genaue Analyse notwendig sei.

Der Equal Pay Day wurde 2008 auf Initiative des Business and Professional Women Germany e.V. erstmals in Deutschland durchgeführt und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Er schafft ein Bewusstsein für die Problematik und zeigt Lösungen auf, um langfristig für Entgeltgleichheit zu sorgen. (ls)