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Entscheidung für den IAA-Standort geht in die letzte Runde
Die IAA wird ab 2021 nicht mehr in Frankfurt stattfinden | Foto: Olaf Kosinsky [CC BY-SA 3.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)]

Entscheidung für den IAA-Standort geht in die letzte Runde

30. Januar 2020

Berlin, München und Hamburg – diese drei Städte sind noch im Rennen um den begehrten Standort der Internationalen Automobilmesse, die ab dem Jahr 2021 erstmals nicht mehr in Frankfurt am Main stattfinden wird. Am 23. und 24. Januar hatten noch sieben Städte ihre Konzepte dem VDA und seinen Mitgliedsunternehmen in der Hauptstadt vorgestellt.

Hoffnung für die Hauptstadt

„Berlin ist nun in der Endrunde um die IAA. Darauf können wir stolz sein“, so Beatrice Kramm, Präsidentin der IHK Berlin. „Ich freue mich, dass sich der große Einsatz aller Beteiligten bis hierher gelohnt hat. Wir wollen das Schaufenster der Deutschen Schlüsselindustrie bei uns in Berlin neu aufbauen. Jetzt kommt es darauf an, dass im Endspurt alle an einem Strang ziehen, um die IAA in ihre Geburtsstadt zurück zu holen.“

Auch der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, gab sich in den sozialen Medien sichtlich erfreut über die Vorentscheidung des VDA: „Das ist eine gute Nachricht für unsere Stadt: Die Ausrichtung einer neuen IAA, die sich als Schaufenster und Plattform für innovative, nachhaltige Mobilitätsangebote profilieren will, könnte der Verkehrswende in Berlin zusätzliche Impulse verleihen.“

„Schwarzer Tag für Frankfurt“

Laut dem VDA habe das Frankfurter Konzept interessante Ansätze gehabt, aber letztlich nicht in allen Punkten überzeugt. Für die Messestadt ist das ein herber Rückschlag – fast 70 Jahre lang war die Ausrichtung der Automobilausstellung der Finanzstadt am Main vorbehalten geblieben. Mit der IAA fällt für die Stadt auch ein zentraler Wirtschaftsfaktor weg, der in den vergangenen Jahren für einen beachtlichen Umsatz in der Gastronomie und Hotellerie gesorgt sowie Besucher aus aller Welt angezogen hatte.

Frankfurts Oberbürgermeister und Aufsichtsrat der Messe, Peter Feldmann, schien doch überrascht über das Ausscheiden seiner Stadt zu sein. Auf Twitter teilte er mit: „Das Konzept war aus unserer Sicht wegweisend: Eine neue IAA, die alle Formen von Mobilität einschließt und die ganze Stadt mitnimmt. Ich wünsche dem Verband der Automobilindustrie ein glückliches Händchen bei der weiteren Standortsuche und bin gespannt, wie sich die IAA verändert.“

Smart Mobility in Berlin

Für die Hauptstadt eröffnet sich somit eine große Chance, der IAA ihren ganz eigenen Stempel zu verpassen und die Ausstellung im Kontext nachhaltiger Mobilitätskonzepte neu zu gestalten. Und auch wenn Hamburg und München große Konkurrenten sind – Berlin hat mit seinen zahlreichen Messen wie der ITB oder der Grünen Woche definitiv einen Heimvorteil. Ob der VDA das auch so sieht, wird sich bald zeigen. In den nächsten Wochen soll eine endgültige Entscheidung fallen, wo die IAA künftig ausgerichtet wird. (sz)