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Einzelhandel in Not
In Berlin soll über die Zukunft der Einkaufsstraßen, wie der Friedrichstraße, diskutiert werden. | Nico, Pixabay

Einzelhandel in Not

18. Dezember 2023

Mit wachsender Sorge blickt der regionale Einzelhandel auf das neue Jahr. So hat die Signa-Insolvenz in Berlin die Besorgnis auch über die Zukunft der zehn Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof verstärkt. Ein Sprecher der Wirtschaftsverwaltung betonte: „Der Senat misst den Warenhäusern in Berlin als Ankermietern in Einkaufsstraßen sowie in ihrer Funktion für die Nahversorgung der Menschen eine hohe Bedeutung bei.“ Es sei jedoch klar, dass die Häuser weiterentwickelt werden müssten. Die Verwaltung verweist auf die Notwendigkeit von "zukunftsfähigen Konzepten" und darauf, dass die Kaufhäuser mit "mehr Erlebnischarakter überzeugen" müssten.

Auch größere Einkaufszentren in Berlin, wie das Forum Steglitz oder der Boulevard Berlin, setzen bereits auf eine verstärkte Mischnutzung, indem sie neben Geschäften auch Büros integrieren. Ähnliche Pläne verfolgte auch Signa, beispielsweise für das Karstadt am Leopoldplatz.

Seit Jahren nimmt die Anzahl der Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland stetig ab, und dieser Trend setzt sich fort. Es handelt sich nicht um einen massenhaften Niedergang, sondern vielmehr um ein allmähliches Ausdünnen: In diesem Jahr werde die Zahl der Geschäfte bundesweit voraussichtlich um weitere 9.000 sinken, so die Schätzung des Einzelhandelsverbands.

Allein in Berlin werden es dieses Jahr etwa 400 weniger sein, in Brandenburg über 200, schätzt Philip Haverkamp, Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin Brandenburg. "Insbesondere im kleinen Einzelhandel sterben die Läden leise. Aber mit Konsequenzen für unsere Innenstädte. Das alles wird uns zunehmend beschäftigen.“ (kr)