Eingeweiht: Dresdner Bahn zum BER kurz vor der Inbetriebnahme
Die Deutsche Bahn (DB) hat eines ihrer wichtigsten Bauvorhaben pünktlich zum geplanten Fahrplanwechsel am 14. Dezember abgeschlossen: Ab Sonntag soll der Verkehr wieder über die Dresdner Bahn rollen. Durch die direkte Linienführung über die Dresdner Bahn kann die Fahrzeit der Flughafenexpresslinie (FEX) vom Berliner Hauptbahnhof zum Flughafen Berlin Brandenburg (BER) von bisher 39 auf etwa 23 Minuten beinahe halbiert werden. Zudem können Fernverkehrsreisende künftig Dresden und Prag rund 10 Minuten schneller erreichen.
Mit einer Sonderzugfahrt vom Berliner Südkreuz zum BER nahmen heute Ute Bonde, Berlins Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr, Detlef Tabbert, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landesplanung, Dr. Philipp Nagl, Vorsitzender des Vorstands DB InfraGO AG, und Regina Kraushaar, Staatsministerin für Infrastruktur und Landesentwicklung des Freistaats Sachsen, die Dresdner Bahn in Betrieb.
Östlich der bestehenden S-Bahn-Trasse entstanden auf 16 Kilometer Länge zwei neue elektrifizierte Fernbahn-Gleise. Die DB hat zudem alle neun Bahnübergänge durch Eisenbahn- oder Straßenüberführungen ersetzt. Die gesamte Strecke wurde mit Elektronischer Stellwerkstechnik ausgerüstet. Im Berliner Stadtgebiet, zwischen dem Südkreuz und Lichtenrade, können nun Züge mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h fahren, ab der Landesgrenze Berlin/Brandenburg sogar bis zu 200 km/h. Insgesamt haben DB, Bund und Länder rund 1,1 Milliarde Euro für das Langzeitprojekt investiert.
Ute Bonde: "Ich möchte mich bei allen bedanken, die die Dresdner Bahn als Weg zur BER-Anbindung aus ihrem Dornröschenschlaf wecken. Die längliche Umleitung über Gesundbrunnen und Ostkreuz kann nun entfallen, die Fahrzeit ab Hauptbahnhof sinkt von ca. 38 Minuten auf nun 23 Minuten. Der Flughafenexpress bindet die wichtigen Umsteigeknoten Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Südkreuz an. Fast alle Berlinerinnen und Berliner werden von den Reisezeitverkürzungen profitieren. Mit Entfall der Interimsanbindung des BER werden Kapazitäten für weitere Verbesserungen frei: Eine neue Direktverbindung von Hohenschönhausen, Lichtenberg, Ostkreuz und Schöneweide zum BER fährt auf den Linien RB24 und RB32 zweimal pro Stunde. Damit stärken wir die Anbindung des BER aus den östlichen Bezirken Berlins."
Patrick Schnieder: "Durch den Ausbau der Dresdner Bahn profitiert die Hauptstadtregion von einer schnelleren Anbindung an den Flughafen BER, einer besseren Anbindung des Regionalverkehrs aber auch der internationalen Verkehre Richtung Südosteuropa. Der heutige Tag beweist, dass auch scheinbar unendliche Geschichten ein gutes Ende finden können. Er zeigt aber auch, dass wir beim Planen und Bauen dringend schneller werden müssen. Eine entsprechende Initiative habe ich bereits aufs Gleis gesetzt. Denn von Ausbauvorhaben wie diesem profitieren Menschen und Wirtschaft enorm – in den Regionen und weit darüber hinaus."
Detlef Tabbert: "Die Inbetriebnahme der Dresdner Bahn ist ein Meilenstein für den Schienenverkehr in Brandenburg. Durch die neuen Fernbahngleise ab Blankenfelde werden Pendler aus Teltow-Fläming, Dahme-Spreewald und dem Süden schneller in die Hauptstadtregion und zum Flughafen BER kommen. Gleichzeitig stärken wir den europäischen Güterverkehrskorridor und schaffen mehr Kapazitäten für ein stabiles, klimafreundliches Bahnangebot – von Mahlow über Lübbenau bis Elsterwerda."
Dr. Philipp Nagl: "Dieses wichtige Ausbauprojekt zeigt, wie wir mit neuer und verbesserter Infrastruktur das Angebot auf der Schiene für Reisende und Kund:innen im Güterverkehr ausweiten können. Zudem entlasten zusätzliche Gleise den gesamten Berliner Bahnknoten, was sich ebenfalls positiv auf die Stabilität des Zugverkehrs auswirken wird. Zusammen mit der umfangreichen Modernisierung der Anhalter Bahn, die nun ebenfalls pünktlich abgeschlossen ist, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Mammutaufgabe erfolgreich geschafft."
Regina Kraushaar: "Mit der neuen Dresdner Bahn schließen wir eine zentrale Lücke im deutschen Schienennetz. Die Dresdner Bahn macht die Wege zwischen den Metropolen leichter und gibt unseren Wirtschaftsräumen starke Impulse. Und nicht zuletzt zeigt sie, dass wir den Ausbau moderner, schneller Schieneninfrastruktur gemeinsam umsetzen können. Ein nächstes wichtiges Projekt steht in den Startlöchern: Nun muss auch die Neubaustrecke Dresden–Prag mit dem Erzgebirgstunnel aufs sprichwörtliche Gleis gesetzt werden." (red)