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Eine Magnetschwebebahn für Berlin: Projekt nimmt Fahrt auf
Bekommt Berlin nun doch eine Magnetschwebebahn? (Symbolbild) | Foto: PhonlamaiPhoto’s Images, Canva

Eine Magnetschwebebahn für Berlin: Projekt nimmt Fahrt auf

18. August 2025

Die Idee einer Magnetschwebebahn existiert schon lange in Berlin, wurde bisher von Kritikern jedoch als ein Fantasieprodukt abgetan. Nun will Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) Ernst machen und das Projekt erneut in Fahrt bringen – Ideen, wo die Bahn fahren könnte, sind auch schon vorhanden.

Bonde will das ehrgeizige Projekt noch in diesem Jahr weiter vorantreiben und weiß um die Vorteile der Technologie: „Sie fährt autonom, sie ist leise, sie ist kostengünstiger als die U-Bahn. Und im Bau und im Betrieb ist sie auch kostengünstiger als die Straßenbahn. Ich werde im Herbst ein Papier vorstellen, wie für mich die Mobilität in Berlin in 2035 aussehen soll. Ich finde, dass wir offen für jede Technologie sein müssen. Das gilt auch für die Magnetschwebebahn.“

Wo die Bahn dann potenziell zum Einsatz kommen könnte, schlug u.a. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) Anfang 2024 vor. So könnten insbesondere die Berliner Außenbezirke mit der Technologie besser angebunden werden – eine Vision, welche die Verkehrssenatorin teilt und sogar erweitert: „Mir fallen viele Möglichkeiten ein, wo ich eine Magnetschwebebahn sinnvoll bauen kann. Ich könnte mir zunächst einen weiteren Ring zwischen S-Bahn und Landesgrenze vorstellen“, oder „eine Strecke vom ICC zum Flughafen BER ein.“ Die Idee, den Hauptstadtflughafen im brandenburgischen Schönefeld per Magnetschwebebahn anzubinden, ist schon öffentlich diskutiert worden.

Kritik an der Umsetzung

Als CDU-Fraktionschef Dirk Stettner bereits im November 2023 einen Vorschlag einer Pilotstrecke in der Berliner Innenstadt unterbreitete, kritisierte der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) dies als ein „absurdes Projekt“, mit der Begründung, es sei eine „Verhöhnung aller Menschen, die ernsthaft den Klimaschutz schnell voranbringen wollen“. Der Kritik angeschlossen hatte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh, der die Überlegung seines Fraktionskollegen schlicht als „Luftschlösser“ bezeichnete.

Rückendeckung vom Bund

Trotz aller Kritik sieht Bonde in dem Projekt gute Chancen und meint, dass eine Realisierung solcher Ideen durch die neue Bundesregierung eher möglich sei: „Immerhin ist im jetzigen Koalitionsvertrag von Union und SPD im Bund die Magnetschwebebahn vorgesehen für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Das heißt, sie wird dann endlich gleichbehandelt wie Straßenbahn und U-Bahn hinsichtlich der Finanzierung. Und damit bekommt sie die Chance, dass sie in Machbarkeitsstudien verglichen wird mit den anderen Verkehrsträgern. Und das ist ja der erste Schritt überhaupt.“ (mz)