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Ein wichtiges Zeichen für die Berliner Wissenschaft
Wie wichtig wissenschaftliches Arbeiten ist, hebt der Berliner Wissenschaftspreis 2020 nochmal hervor. | Foto: Louis Reed on Unsplash

Ein wichtiges Zeichen für die Berliner Wissenschaft

27. Juli 2021

Am vergangenen Donnerstag wurden zwei Charité-Forscher für ihre Arbeit und ihr Wirken mit dem Berliner Wissenschaftspreis 2020 ausgezeichnet. Die Verleihung des 13. Berliner Wissenschaftspreises war pandemiebedingt verschoben und an diesem Abend im Rahmen der Ausstellung zur Wissensstadt Berlin 2021 nachgeholt worden. Virologe Professor Dr. Christian Drosten erhielt die höchstdotierte Wissenschaftsauszeichnung des Landes Berlin mit einem Preisgeld von über 40.000 Euro und Kinderonkologe sowie Privatdozent Dr. Anton Henssen erhielt den Nachwuchspreis mit 10.000 Euro. Beide Auszeichnungen stehen nicht nur für ihr Engagement, sondern auch für ein lebendiges und interessiertes wissenschaftliches Arbeiten.

Ein Signal in schwierigen Zeiten

Die Pandemie stellt nicht nur die eigene Gesundheit auf den Prüfstand, sondern auch wie die Gesellschaft und Politik damit umgeht. Dazu leistete Prof. Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité, einen erheblichen Anteil, denn neben seiner herausragenden Forschungsarbeit zu epidemischen Lungeninfektionen, leistete er einen wichtigen Beitrag zur Pandemie-Prävention und internationalen Gesundheitssicherheit. Er klärte die Menschen unter anderem mit seinem Podcast „Coronavirus-Udpate“ gemeinsam mit Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main über das neuartige Virus, seine Entwicklung und Risiko auf. Auch erreichte Professor Drosten für seine Arbeit viel Sichtbarkeit für den Innovationsstandort Berlin.

Der mit dem Nachwuchspreis ausgezeichnete Dr. Henssen forscht am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), und arbeitet als Arzt an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité. Der Preis wurde ihm zuteil, da er zukunftsweisende Forschung betreibt, die maßgeblich dazu beiträgt, neue Mechanismen in der Entwicklung von Tumoren im Kindesalter zu verstehen und damit neue Ansätze in der Diagnose und Therapie ermöglichen könnte. So laut Jury würde sich seine Arbeit optimal in das wissenschaftliche Umfeld der Hauptstadtregion ein und sei ein hervorragendes Beispiel für die Wirkung anwendungsorientierter Forschung.

Höchste Worte des Lobes

Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller lobte das Engagement von Professor Drosten: „Das gilt natürlich für seine exzellente Forschungsarbeit, aber nicht minder für sein vorbildliches Engagement in der Wissenschaftskommunikation. Denn Forschungserkenntnisse auch jenseits der Fachwelt zu erklären und dabei die Prozesse der Erkenntnisgewinnung verständlich zu machen, ist für unseren Erfolg im Kampf gegen das Corona-Virus von zentraler Bedeutung. Prof. Christian Drosten ist ein herausragender Botschafter für den Innovationsstandort Berlin und trägt viel zur internationalen Sichtbarkeit unserer Stadt bei.“ Auch zum Nachwuchspreisträger Dr. Anton Henssen hebt er dessen Wirken nochmal hervor: „Mit seiner zukunftsweisenden Forschung legt er wichtige Grundlagen, damit wir zu neuen Durchbrüchen in der Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen bei Kindern gelangen. Mit ihrer Arbeit zeigen beide Preisträger, wie stark die Berliner Wissenschaft ist und darauf kann unsere Stadt zurecht stolz sein.“

Auch Professor Dr. Axel Radlach Pries, der Dekan der Charité, zeigte sich erfreut über die Würdigung: „Ich bin stolz darauf, dass die Charité die Forschungsheimat von gleich zwei beeindruckenden Wissenschaftlern ist, die für ihre hervorragende Arbeit zurecht jetzt ausgezeichnet wurden. Beide leisten in ihrem Feld Großartiges und ich gratuliere ihnen im Namen des gesamten Vorstands der Charité sehr herzlich zu diesem Erfolg.“

Der Preis

Der Berliner Wissenschaftspreis ehrt herausragende Forschungsleistungen, die in der Hauptstadt entstanden sind. Der Nachwuchspreis geht an den Preisträger selbst und würdigt einen besonders innovativen Forschungsansatz in einem Berliner Zukunftsfeld. Der Berliner Wissenschaftspreis wird seit 2008 jährlich durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin vergeben. Vorschlagsberechtigt sind die Berliner Hochschulen, in Berlin ansässige außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und ihre Träger sowie die für Wissenschaft und Forschung zuständigen Mitglieder des Senats.

Mit dem Berliner Wissenschaftspreis sollen in Berlin entstandene hervorragende Leistungen in Wissenschaft und Forschung zielgerichtet gefördert werden. Ein zentrales Anliegen dabei ist, eine Basis für die weitere wirtschaftliche Entwicklung Berlins zu schaffen. Neben der wissenschaftlichen Exzellenz ist aus diesem Grunde auch die Möglichkeit der praktischen Umsetzung der Forschung ein ausschlaggebendes Kriterium.

Die Auszeichnung mit dem Berliner Wissenschaftspreis zeigt, wie wichtig die Forschung und Arbeit der Wissenschaftler*innen, besonders in diesen Zeiten, ist. Er wirkt als Ermutigung und Symbol für die fundierte Erarbeitung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Beweise, die sich mehr und mehr Fake News und Verschwörungsmythen konfrontiert sehen. (kk)