Ein Denkmal für die Ewigkeit im Bauverzug
Der Bau des Freiheits- und Einheitsdenkmals, das zu Ehren der Freiheitskämpfer in der DDR von 1989 vor dem Berliner Stadtschloss errichtet wird, verzögert sich erneut - diesmal bis voraussichtlich 2026. Dies bestätigte die Bundesbeauftragte für Kultur, Claudia Roth (Grüne). Damit wäre die geplante Fertigstellung zum 30. Jubiläum der friedlichen Revolution (2019) um genau sieben Jahre verfehlt worden.
Das 2011 beschlossene Konzept des Stuttgarter Architektenbüros Milla & Partner ähnelt einer riesigen begehbaren Wippe, die sich je nachdem wie viele Menschen auf einer Seite stehen, entsprechend zur Seite neigt. Doch am Standort des früheren Kaiser-Wilhelm-Nationaldenkmals steht bislang nur der Sockel. Verzögerungen beim Bau gab es zunächst aus Gründen des Denkmalschutzes, dann wegen seltener Wasserfledermäuse, die sich in dem Sockel eingenistet hatten. Die Corona-Pandemie sorgte ebenfalls für eine vorübergehende Pause im Bau, dem nun auch noch das Geld auszugehen scheint.
Das Kulturstaatsministerium hat einen externen Wirtschaftsprüfer beauftragt, um die bisherige Mittelverwendung und die zu erwartende Kosten zu analysieren. Bislang macht das ursprünglich mit 17 Millionen Euro veranschlagte Projekt mehr den Eindruck eines Millionengrabes, statt eines Freiheitsdenkmals. (mz)