Die wilden Zwanziger – Nach(t)leben einer Epoche
Anlässlich des hundertsten Jubiläums findet ab dem 27. August im Kunstforum der Berliner Volksbank eine Ausstellung über die schillernde Kunst der Goldenen Zwanziger und ihren Einfluss auf die Nachwelt statt. Im Fokus stehen Werke, die in den letzten Jahrzehnten entstanden.
Dalí, Max Ernst und Paul Klee: Der Einfluss reicht bis heute
Von ihnen geht bis heute eine große Faszination aus: die Goldenen Zwanziger. Sie passen so gar nicht zu dem Bild der konservativen Generation des letzten Jahrhunderts und sind auch das einzige Schlupfloch zwischen den Weltkriegen und Wirtschaftskrisen in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Statt Kriegspropaganda und alltägliche Todesängste waren die Menschen in den Großstädten frei, offen für Neues und wurden berühmt für ihre ausschweifenden exzessiven Partys. Zudem war dieses Umfeld ideal für Künstler, um ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. So befanden sich große Künstler wie Salvador Dalí und Max Ernst in ihrer Blütezeit und die Stilrichtung Neue Sachlichkeit wurde entdeckt. Gemälde wie Paul Klees Rote Brücke (1928) gelten als Jahrhundertwerke.
Die Wirtschaftskrise beendete die Zeit der Lebensfreude und mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten wurde die neue Weltoffenheit der Gesellschaft für etliche Jahre unterdrückt. Doch der Einfluss der Kunst überdauert bis heute und inspiriert immer wieder Künstler aus der ganzen Welt.
Neue Sachlichkeit und Magischer Realismus
Das wird in der Ausstellung „Die wilden 20er – Nach(t)leben einer Epoche. Werke aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank“ deutlich. Das Wortspiel Nach(t)leben spielt auf das berühmt-berüchtigte Nachtleben des zweiten Jahrzehnts an. Nachleben meint die immer noch währenden Auswirkungen der damaligen Kunstszene auf die heutige. Rund 24 Werke von Künstlern wie Gudrun Brüne, Otto Gleichmann, Christian Thoelke sowie Britta von Willert werden ausgestellt und auch eine schwarz-weiß Fotografie von Karl Lagerfeld ist zu sehen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die zwei prägendsten Stilrichtungen des goldenen Jahrzehnts: Neue Sachlichkeit und Magischer Realismus. „Wiederkehrendes Sujet dieser beiden Stilrichtungen war das schillernde, sündige Nachtleben der großen Städte.“, so die Veranstalter.
Die Ausstellung öffnet ab dem 27. August bis zum 13. Dezember 2020 im Kunstforum der Berliner Volksbank, Kaiserdamm 105, 14057 Berlin von Dienstag bis Sonntag zwischen 10-18 Uhr ihre Türen. (aak)