Coronavirus in Berlin – erster Fall erreicht die Hauptstadt
Mit dem ersten bestätigten Fall des neuartigen Virus „Sars-CoV-2“ – Coronavirus in Berlin ist nun bereits das zehnte Bundesland in Deutschland betroffen. Angesteckt hat sich ein junger Mann aus Berlin Mitte, der seit Sonntag in der Charité behandelt wird. Kontaktpersonen sind bereits ermittelt und werden zurzeit auf eine Infektion getestet. Wie ernst die Hauptstadt die aktuelle Situation nimmt, zeigt sich an den getroffenen Maßnahmen: Die Tourismus Fachmesse ITB ist bereits vor einigen Tagen abgesagt worden.
Infizierter Berliner ist stabil
Der Infizierte hatte sich am Sonntag in der Charité gemeldet und wird seitdem isoliert. Bei wem der Berliner sich angesteckt hat, ist noch unklar. Allerdings befinden sich unter den identifizierten Kontaktpersonen auch seine Eltern aus Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland weist derzeit die höchsten Zahlen von Coronavirus-Fällen nach. Neben den Eltern des Betroffenen werden heute acht weitere zu Hause isolierte Kontaktpersonen aus Nordrhein-Westfalen und Berlin getestet. Die Nachverfolgung möglicher weiterer Kontaktpersonen läuft noch, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung in einer Pressemeldung mit. Eine positive Nachricht konnte allerdings gemeldet werden: Der Patient ist soweit stabil.
Mitarbeiter des Tropical Island werden getestet
Auch in Brandenburg werden weitere Schutzmaßnahmen getroffen. So werden alle Mitarbeiter des Tropical Island Erlebnisbades auf den Virus getestet, nachdem bei einem Besucher aus NRW letzte Woche nach seiner Heimkehr der Virus erkannt wurde. Der Brandenburgischen Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zufolge hatte der Mann zwar keinen Kontakt zu anderen Gästen, aber zu den Mitarbeitern des Spaßbads. Die Testergebnisse der Angestellten werden heute im Laufe des Tages erwartet.
Coronavirus in Berlin: Absage der IBT
Allerdings sind nicht nur die Krankenhäuser der Hauptstadt von dem Virus betroffen. Auch die Berliner Wirtschaft spürt die Folgen der sich ausbreitenden Pandemie. Noch vor Bekanntgabe des ersten Falls in der Hauptstadt verkündete visitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker die Absage der ITB am Samstag. Grund seien die erhöhten Auflagen des Gesundheitsamts, um die Verbreitung des Virus ein zudämmen. Gastgeber und Betroffene zeigten Verständnis aber auch Sorge.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer des IHK Berlin, appellierte an die Zivilgesellschaft sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik, jetzt zusammenzuarbeiten, um weitere negative Auswirkungen zu verhindern: „Die Entscheidung der Messe Berlin zur Absage der ITB verdient Respekt. Gesundheit geht vor Geschäft. Gleichwohl ist die Absage dieser internationalen Reise-Leitmesse mit sieben Mrd. Euro Umsatz ein herber Schlag für die Hauptstadtwirtschaft und die beteiligten Unternehmen. Es ist zu befürchten, dass Aussteller und Messebauer auf ihren Kosten sitzen bleiben. Hotels, Gaststätten, dem Handel und dem Taxi-Gewerbe werden in jedem Fall beträchtliche Umsätze entgehen.“
Die Sinnhaftigkeit der Maßnahme zweifelt nach den aktuellen Geschehnissen keiner mehr an. Es ist nur zu hoffen, dass die Lage sich mit den zunehmenden Temperaturen wieder entspannt. Nicht zu Letzt, um die Lage der deutschen Wirtschaft nicht weiter zu gefährden. (ak)