BusinessMagazin

Corona-Krise und die Entwicklungen am Immobilienmarkt

27. Oktober 2020

Erste Analysen des Gutachterausschusses

Die Corona-Krise trifft die Wirtschaft hart – aber auch den Immobilienmarkt. Nun hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin die Daten aller ihm derzeit vorliegenden, notariell beurkundeten Kaufverträge des 1. Habjahres 2020 einer ersten Analyse unterzogen.

Starker Umsatzeinbruch auf dem Markt für Büroimmobilien

Büros stehen leer, denn viele Firmen haben auf Homeoffice umgestellt. Wohnungsbesichtigungen sind schwerer geworden und Geschäfte müssen schließen. Bei Wohn- und Geschäftshäusern ist in der ersten Hälfte des Jahres eine Preisstagnation hervorgegangen.

Die Zahl der inserierten Wohnungen und Häuser zum Kauf und zur Miete seit dem Beginn der Corona Krise stark gesunken und die Zahl der Wohnungsanzeigen war im Lockdown zeitweise um fast 40 Prozent eingebrochen. Um genau zu sein, ist die Anzahl der Kauffälle um ganze 19 Prozent deutlich gesunken, besonders betroffen sind Wohn- und Geschäftshäuser mit minus 34 Prozent. Doch auch die Preise für Büroimmobilien ziehen weiter an. Da viele aus dem Homeoffice arbeiten, weisen Büroimmobilien mit minus 53 Prozent einen besonders starken Umsatzeinbruch auf. Thorsten Lange, Volkswirt der DZ Bank prognostizierte zudem, dass die Büro-Leerstände im weiteren Verlauf der Corona-Krise um weitere ein bis zwei Prozentpunkte zunehmen könnten.

Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum weiter hoch

Ein Einfamilienhaus ist der Traum vieler Familien. Die GEWOS, Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung GmbH, veröffentlichte Ende September eine Prognose, welche aufzeigt welche Auswirkungen die Krise auf den Immobilienmarkt hat und wie sich die Situation zukünftig weiter entwickeln könnte.

„Wohnen ist ein Grundbedürfnis und speziell die Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum ist weiter hoch" so GEWOS-Experte Sebastian Wunsch. Viele verwirklichen Ihre Wohnwünsche während der Pandemie etwa nach mehr Fläche, mehr Interesse an selbstgenutztem Wohneigentum, Wohnen im Grünen oder einen Balkon oder Garten. Aus diesem Anlass sind die Umsatzzahlen, welche Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Baugrundstücke für den individuellen Wohnungsbau betreffen, vergleichsweise stabil geblieben. Dort verzeichnete man sogar einen Anstieg um 13 Prozent. (mp)