Clubszene vor dem Aussterben
Die Berliner Clubszene blutet aus. Die Techno-Clubs Watergate und Wilde Renate haben bereits ihre Schließung angekündigt, und Experten gehen davon aus, dass dies keine Einzelfälle bleiben. Laut einer Umfrage unter den Mitgliedern der Berliner Commission, ein Zusammenschluss der Club-, Party- und Kulturveranstalter, erwägt fast die Hälfte der Clubs, ihren Betrieb innerhalb der nächsten zwölf Monate einzustellen.
„Die Zukunft der Clubkultur steht auf dem Spiel“, warnt deshalb die Berliner Commission. Als Gründe für das Clubsterben nennt sie „sinkende Besuchendenzahlen, steigende Kosten und fehlende staatliche Unterstützung“. Berlins Clubkultur stehe unter enormem Druck.
Emiko Gejic, zweite Vorsitzende der Clubcommission, sieht vor allem die Politik in der Verantwortung. Die Szene benötige dringend staatliche Unterstützung, „um das kulturelle Erbe Berlins zu sichern und weiterhin ein vielfältiges und inklusives Nachtleben zu ermöglichen“. Ähnlich sieht es Marcel Weber, Chef der Clubcommission, mit dem Verweis auf Berlin als Tourismus-Hochburg: „Jeder Euro, der jetzt in die Kultur investiert wird, kommt um ein Vielfaches in die Stadt zurück und ist eine Investition in die Zukunft.“ (mz)