Bürgerämter auf Digitalisierungskurs

Das Ärgernis um die mangelhafte Terminverfügbarkeit bei den Bürgerämtern dauert an, und bislang gab es wenig Hoffnung auf schnelle Besserung. Doch dem könnte schon bald auf eine andere Weise Abhilfe geschaffen werden, nämlich digital. Ab Herbst soll es laut Martina Klement (CSU), Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung bei der Berliner Senatskanzlei, möglich sein, seine Wohnung online an- oder umzumelden. Allerdings ist die reibungslose Einführung noch längst nicht sicher.

Eigentlich wurde im Dezember letzten Jahres der Anbruch des digitalen Zeitalters bei den Bürgerämtern bereits für das erste Quartal 2024 angekündigt, jedoch agiert Berlin bei diesem Thema nicht ganz eigenständig. „Wir übernehmen die digitale Wohnsitzanmeldung von Hamburg und sind insofern von den Entwicklungen dort mit abhängig. Zuletzt musste dort die Anwendung wegen technischer Probleme wieder vom Netz genommen werden. Das soll uns in Berlin keinesfalls passieren“, versichert Klement.

Aktuell müssen die BerlinerInnen immer noch persönlich bei einem der Bezirksbürgerämter erscheinen, doch einen zeitnahen Termin zu bekommen, gleicht eher einem Sechser im Lotto. Schon seit längerem hat man daher die Idee für einzelne terminfreie Tage, an denen die BürgerInnen auch ohne Zeitfenster zum Bürgeramt kommen können. „Wir sind mitten in den Vorbereitungen und klären gerade alle organisatorischen Fragen“, so die Staatssekretärin.

Einige Verwaltungsschritte sind aber bereits digital möglich, wie die Fahrzeuganmeldung oder das Beantragen der Meldebescheinigung für den Berliner Wohnsitz. Allerdings werden diese Online-Angebote bisher nur wenig genutzt. „Die Menschen gehen trotz des großen digitalen Angebots weiter in die Bürgerämter. Das müssen wir ändern. Deshalb planen wir eine Marketingkampagne, um unsere Online-Dienstleistungen bekannter zu machen.“ (mz)