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BVMW fordert Reform der Altersvorsorge
Die Altersvorsorge wird für viele Menschen ein wichtiges Thema | Bild: Animaflora, Canva

BVMW fordert Reform der Altersvorsorge

31. Oktober 2025

Eine aktuelle Studie der Initiative Minderheitsaktionäre zeigt auf: Die Menschen in Deutschland wünschen sich eine zukunftsfähige Altersvorsorge, die über die gesetzliche Rente hinausgeht. 90 Prozent der Befragten rechnen mit einem sinkenden Rentenniveau, 83 Prozent erwarten eine Versorgungslücke im Alter. Trotz der geringen Erwartungen an die gesetzliche Rente sorgt dennoch nur knapp die Hälfte der Befragten privat für das Alter vor.

Damit bestätigen die Ergebnisse, was der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) seit Langem fordert: Die gesetzliche Rente wird zukünftig immer weniger in der Lage sein, überhaupt Grundbedürfnisse im Alter zu decken. Daher brauchen wir in Deutschland zwingend eine starke private und kapitalgedeckte Ergänzung, um das System dauerhaft stabil und generationengerecht zu gestalten.

„Ein immer größerer Zufluss von Steuermitteln zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung ist keine nachhaltige Lösung. Jetzt ist es Aufgabe der Politik, einen modernen, unbürokratischen Rahmen für eine renditestarke private Altersvorsorge zu schaffen“, so Dr. Hans-Jürgen Völz, Bundesgeschäftsleiter Volkswirtschaft des BVMW.

Eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten befürwortet eine zusätzliche kapitalgedeckte Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung nach schwedischem Vorbild. Über die Hälfte würde in ein staatlich verwaltetes Altersvorsorgedepot einzahlen, und 64 Prozent unterstützen die geplante „Frühstart-Rente“ für Kinder und Jugendliche. Besonders die jüngere Generation zeigt sich reformbereit und offen für neue Wege der Vorsorge. Gleichzeitig halten 87 Prozent ein eigenes Schulfach „Finanzen und Wirtschaft“ für notwendig. Ein klares Votum für mehr Eigenverantwortung und Finanzbildung.

Der BVMW betont, dass die bestehenden Förderstrukturen dringend vereinfacht und digitalisiert werden müssen. Insbesondere die betriebliche Altersvorsorge findet im Mittelstand wenig Verbreitung. Zu hohe Garantien und komplizierte Förderbedingungen verhindern ihren Erfolg.

Alberto del Pozo, Fachsprecher für Altersvorsorge beim BVMW, ergänzt: „Die Studie zeigt: Weite Teile der Bevölkerung sind sich der Tatsache bewusst, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht mehr ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Die Einführung eines lebensbegleitenden Altersvorsorgekontos für die privat geförderte Altersvorsorge ist zwingend nötig. Nur so kann die Politik Vertrauen und Transparenz schaffen.“

Der BVMW sieht in den Ergebnissen der Studie einen klaren Handlungsauftrag: Die Regierung muss jetzt die Weichen stellen, damit gesetzliche und private Vorsorge künftig Hand in Hand arbeiten – leistungsfähig, generationengerecht und verlässlich. (red)