Bundeswirtschaftssenat: Glanzvolle Adventsgala in Berlin

Festlicher Abschluss: Zum Ende des vielfältigen Veranstaltungsjahres 2023 trafen sich die Senatorinnen und Senatoren sowie die Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats in Berlin zur traditionellen Adventsgala im Nobelhotel The Ritz-Carlton. Doch vor der Gala, zu der Christoph Ahlhaus Berlins Bürgermeisterin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey begrüßen konnte, standen zwei spannende Programmpunkte auf dem Programm.

Initiator des Humboldt-Forums ist ein Mittelständler

Ein Beispiel für gelebte mittelständische Unternehmertugenden ist das Humboldt-Forum in der Hauptstadt, welches ohne das nachhaltige Engagement Wilhelm von Boddiens nicht erbaut worden wäre. Ideenreichtum, Umsetzungsstärke, Überwindung von Widerständen, Kommunikation und Begeisterungsfähigkeit, all das hat der Hamburger Unternehmer vor 30 Jahren bei der Gründung des Fördervereins Berliner Schloss gebraucht, um Politik und Sponsoren von dem ehrgeizigen Projekt zu überzeugen.

Die Idee: eine Wiederherstellung der Barockfassaden des Berliner Stadtschlosses in Verbindung mit einer Nutzung als Museum der Weltkulturen unter dem Begriff Humboldt-Forum. Von Boddien sammelte ideenreich bei unzähligen Groß- und Kleinsponsoren den zugesagten Anteil von 105 Millionen Euro für die historischen Gebäudeteile ein. Die modernen Gebäudeteile wurden mit 572 Millionen Euro überwiegend durch Bundesmittel finanziert.

Heute ist das Humboldt-Forum ein weltweit einzigartiges Universalmuseum im Herzen der Stadt. Neben dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst beheimatet es auch Teile des Stadtmuseums Berlin und das Humboldt-Labor der gleichnamigen Universität. Und diese attraktive Mischung zieht Besucher aus dem In- und Ausland an, im Jahr 2022 waren es 1,5 Millionen.

Die Mitglieder des Bundeswirtschaftssenats konnten sich bei der kompetenten Führung von Kunsthistoriker Marc Schnurbus vom Förderverein Berliner Schloss davon überzeugen, dass dieses Beispiel von bürgerschaftlichem Engagement eines mittelständischen Landmaschinenunternehmers zu einer internationalen Erfolgsgeschichte wurde, und dass Visionen mit Willenskraft zu Realität werden können.

Zu Besuch beim BND

Zweite Station des Tagesprogramms in der Hauptstadt war ein Besuch beim Bundesnachrichtendienst (BND). Die abgeschottete Bundesbehörde gewährte den Mitgliedern des Bundeswirtschaftssenats vertrauliche Einblicke in ihre Arbeit. Zu den Aufgaben des BND gehört neben der Aufklärung im Ausland auch die Bekämpfung der Cyberkriminalität, von der zunehmend mittelständische Unternehmen betroffen sind.

Lob für den Mittelstand

Am Abend begrüßte Christoph Ahlhaus, Generalsekretär des Bundeswirtschaftssenats und Vorsitzender der Bundesgeschäftsführung des BVMW.Der Mittelstand, im Ballsaal des Hotels Ritz-Carlton Berlins Bürgermeisterin und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey. Sie stellte den Unternehmerinnen und Unternehmern den Wirtschaftsstandort Berlin vor, verschwieg aber bei allen Vorzügen nicht die Probleme: Wohnungsknappheit, Fachkräftemangel und bürokratische Hürden in der Verwaltung.

Die SPD-Spitzenpolitikerin lobte ausdrücklich das Engagement des Mittelstands und lud die Unternehmerinnen und Unternehmer ein, sich am Standort Berlin zu engagieren. Berlin sei Chancen-, Wissenschafts- und Start-up-Hauptstadt und zugleich für Arbeitskräfte eine spannende, offene und tolerante Stadt, was auch ein Wettbewerbsvorteil sei. „Meine Einladung richtet sich an Sie alle“, erklärte Berlins oberste Wirtschaftslenkerin.

Ehrenvolle Ernennungen

Einen Höhepunkt des Festabends bildeten die Ehrungen herausragender Mitglieder des Bundeswirtschaftssenates, die zu Wirtschaftssenatoren h.c. ernannt wurden. Den Anfang machte der Hausherr des The Ritz-Carlton, Torsten Richter. Als Long-Distance-Triathlet weiß er: "Das Führen eines Hotels ist kein Sprint, sondern gleicht gerade in heutigen Zeiten eher einem Marathon."

Mit dem Fünfsterne-Superior-Hotels mit 303 Gästezimmern und Suiten, einem großzügigen Event- und Konferenzbereich sowie seinen vier Bars und Restaurants hat er als General Manager eines der führenden Hotels Deutschlands übernommen. Besonders verdienstvoll: in seiner Freizeit engagiert sich Torsten Richter als Rettungssanitäter auf Rettungsfahrzeugen.

An der Spitze der evocenta GmbH steht Uwe Kamann. Die High-Tech-Schmiede hat sich auf angewandte Künstliche Intelligenz für branchenunabhängige Geschäftsprozesse spezialisiert. Gemeinsam mit renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen entwickeln das Unternehmen hochmoderne KI- und Automatisierungs-Technologien. Der Hauptsitz befindet sich im Wissenschaftspark Gelsenkirchen, ein weiterer Standort in Düsseldorf – High-End-Service-Technologien „Made in Germany“.

Einer der profiliertesten Mittelständler Baden-Württembergs ist Dr. Helmut Baur. Sein Familienunternehmen Binder Optik mit rund 400 Mitarbeitern gehört zu den führenden Ketten der Branche. Für seine unternehmerischen Leistungen und sein Engagement zum Schutz bedrohter Tierarten wurden dem Honorargeneralkonsul von Malaysia vielfältige Auszeichnungen zuteil, so das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 2008 gehört der Vorzeigeunternehmer dem Vorstand des BVMW an, dort zuständig für die Verbandspolitik in den Bereichen Außenwirtschaft, Gesundheit und Hochschule. Sein Sponsoring als Mitglied im Kuratorium der Stiftung Deutsche Sporthilfe gilt vor allem dem Breitensport, Binder Optik ist ein Hauptsponsor des Handballvereins TVB 1898 Stuttgart. 

Mit Hans-Josef Döllgen wurde ein echtes Urgestein, fast schon eine Legende des Verbandes geehrt. Die Ernennung zum Wirtschaftssenator h.c. würdigt seinen unermüdlichen Einsatz für den unternehmerischen Mittelstand zunächst in Nordrhein-Westfalen und jetzt in seiner Wahlheimat Bayern. Darüber erhielt Hajo Döllgen die exklusive Auszeichnung für sein Lebenswerk, zuerkannt vom Präsidium des Bundeswirtschaftssenats.

Diese doppelte Ehrung gilt einem unermüdlichen Mittelständler, der sich auch als langjähriger Generalsekretär des Bundeswirtschaftssenats und Repräsentant des wichtigsten deutschen Mittelstandsverbands verdient gemacht hat. Der gebürtige Rheinländer hat durch seine dynamische Persönlichkeit rund 1.000 Unternehmerinnen und Unternehmer für eine Mitgliedschaft im BVMW gewonnen. Standing Ovations für den Doyen des deutschen Mittelstands.

Eine besondere Würdigung widerfuhr schließlich dem Gastgeber selbst. Der europäische Mittelstandsdachverband CEA-PME hatte Christoph Ahlhaus zum Präsidenten der schlagkräftigsten Vertretung mittelständischer Interessen in Brüssel gewählt.

Präsident des europäischen Mittelstands

Die CEA-PME umfasst 28 europäische Wirtschaftsverbände mit mehr als 2,4 Millionen Mitgliedsunternehmen. Der Dachverband unterhält Beziehungen mit Partnerorganisationen auf der ganzen Welt und setzt sich für die Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und den Wohlstand der Bürger ein.

Der deutsche und europäischer Mittelstandspräsident verband den Dank an die Mitstreiter in Senat und Verband mit einer Zusage. „Zentrale Entscheidungen für den Mittelstand werden zunehmend in Brüssel getroffen. Deshalb ist es wichtig, dass der europäische Mittelstand mit einer starken Stimme spricht und sich konstruktiv in politische Entscheidungsprozesse einbringt. Und genau das werde ich in Brüssel und natürlich auch in Berlin tun“, versprach Ahlhaus.

Roadmap für die deutsche Politik

Dabei kann er sich der Unterstützung des Bundeswirtschaftssenats und seiner 370 Mitglieder sicher sein. In einem gemeinsamen Papier „Neustart - Deutschland“ haben sie konkrete Vorschläge an die Politik formuliert – vom Bürokratieabbau über bezahlbare Energie, mehr Tempo in der Digitalisierung und beim Wohnungsbau bis zur Verbesserung der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Das Ergebnis ist ein Fahrplan für neues Wachstum und Wohlstand.

„Deutschlands Wirtschaft steckt in einer tiefen Krise. Fatale politische Weichenstellungen und ein jahrelanger Reformstau haben unser Land an den Abgrund geführt. Die Zeit drängt: Deutschland fällt zurück, verspielt Wohlstand, Stabilität und Zukunftschancen“, betonte Christoph Ahlhaus. In seinem Schlusswort auf der Adventsgala zog er eine positive Bilanz für 2023 – und lenkte den Blick zugleich auf die Herausforderungen der Zukunft. (red)