BusinessMagazin
Bundesweiter Probealarm - ohne Berlin
Die Berliner Sirenen bleiben beim Probealarm stumm | bbostjan, Canva

Bundesweiter Probealarm - ohne Berlin

09. September 2024

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testet am Donnerstag dieser Woche, ob die vorhandenen Warnsysteme in einem Katastrophenfall funktionieren. Der bundesweite Probealarm soll um 11:00 Uhr über verschiedene Dienste und Apps Smartphones erreichen, die selbst bei lautloser Einstellung einen Ton abspielen sollen. Ebenfalls wird über Radio, TV, Lautsprecher, digitale Anzeigen, etwa an Bahngleisen, und eben Sirenen gewarnt. In Berlin werden jedoch die Sirenen stumm bleiben.

Der bundesweite Warntag findet seit längerem an jedem zweiten Donnerstag im September statt. Das Ziel: die Bevölkerung soll schnellstmöglich über Katastrophenfälle wie Brände, Hochwasser, Chemieunfälle oder Raketenangriffe in Kenntnis gesetzt werden. Alle digitalen und analogen Warnsysteme sollen dann einen deutlich wahrnehmbaren Alarm von sich geben.

Schlecht für die Hauptstadt: In Berlin werden keine Sirenen zu hören sein, da die zentrale Steuerung nicht in Betrieb ist. Außerdem stehen auf den Berliner Dächern bislang nur 290 der geplanten 450 Warnsirenen. Bis zum Jahresende sollen aber alle Sirenen angeschlossen sein, und weitere 100 Sirenen werden in den kommenden Jahren noch installiert. Der Grund für die inaktiven Sirenen sei eine noch fehlende Schnittstelle vom bundesweiten Warnsystem zum abgesicherten Digitalfunk, heißt es aus der Innenverwaltung.

Ursprünglich wollte der Senat den Bau der Anlagen bereits Ende 2022, dann Ende 2023 abgeschlossen haben. Die Verzögerungen kamen laut Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) durch Lieferengpässen infolge der Corona-Pandemie zustande. Zudem seien nicht alle Dächer statisch für die Aufstellung der 400 bis 800 Kilogramm schweren Sirenen geeignet. (mz)