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Braucht Brandenburg noch neue Gewerbeflächen?
Podiumsrunde: Erfahrungsaustausch Protagonisten aus Brandenburg. V.l.: Robert Brose, stellvertretender Referatsleiter Unternehmen/ Kommunen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB), Andreas Igel, Bürgermeister der Stadt Ludwigsfelde, Jochem Schöppler, Geschäftsführer EUROMOVEMENT Holding GmbH, Green Areal Lausitz, Peter Bergmann, Projektleiter ALCARO Invest GmbH, Log Plaza Frankfurt (Oder) | BERLINboxx

Braucht Brandenburg noch neue Gewerbeflächen?

12. Dezember 2023

Die Frage nach dem Bedarf an neuen Gewerbeflächen in Brandenburg stand im Mittelpunkt einer Fachveranstaltung, die von den Industrie- und Handelskammern des Landes Brandenburg - IHK Ostbrandenburg, IHK Potsdam und IHK Cottbus - ausgerichtet wurde.

Unter dem Motto „Das große Platzproblem der deutschen Wirtschaft – neue Flächen werden gebraucht!“ diskutierten Projektentwickler sowie Vertreter aus der Immobilienwirtschaft, dem Baugewerbe, der Industrie, aus Wissenschaft und Politik über Probleme und Lösungsansätze. Dabei spielen Herausforderungen wie die Klimakrise, Energie- und Mobilitätswende, Inflation, Fachkräftemangel und Lieferkettenprobleme eine entscheidende Rolle.

Das Land Brandenburg verzeichnete im ersten Halbjahr 2023 mit einem Zuwachs von sechs Prozent das höchste Wirtschaftswachstum in Deutschland. Die positive Entwicklung der Hauptstadtregion in den vergangenen zehn Jahren führte jedoch zu einem Engpass bei Industrie- und Gewerbeflächen, insbesondere an attraktiven Standorten, wo die Nachfrage das Angebot übersteigt.

Die Veranstaltung im Kongresszentrum des BER-Berlin Brandenburg Airport brachte verschiedene Perspektiven und Empfehlungen hervor. Ein zentrales Thema war die Notwendigkeit, innovative Wege zu beschreiten, um dem steigenden Platzbedarf der Wirtschaft gerecht zu werden. Weitgehende Einigkeit bestand darüber, dass die Nutzung von Restgrundstücken und Brachen keine Lösung für das Flächenproblem sein kann, ebenso wenig wie ein Wildwuchs an Flächen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es insbesondere um die Balance zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Umweltschutz sowie konkrete Maßnahmen zur Bewältigung des Platzproblems.

Jochem Schöppler, Geschäftsführer EUROMOVEMENT und Projektentwickler des Green Areal Lausitz, betonte, dass die zukünftige Gewerbeflächenentwicklung in Brandenburg nicht nur ökonomische, sondern auch ökologischen Gesichtspunkten berücksichtigen müsse. Konkret bedeute das: „Man braucht einen Bahnhof, um zukünftig nachhaltig dahin zu kommen.“ Schöppler unterstrich zudem die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kommunen bei der Planung von Gewerbeflächen. "Ich halte es für wichtig, dass man mit den Kommunen und mit erfahrenen Unternehmen gemeinsam plant. Man braucht erfahrene Partner in den Kommunen, in der Politik, mit denen man in einen gemeinsamen Austausch kommt."

Die Fachtagung zu Gewerbeflächen in Brandenburg endete mit dem Appell, gemeinsam die Balance zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Umweltschutz zu wahren und nachhaltige Wege in der Gewerbeflächenentwicklung zu beschreiten. (eg)