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Beschmiert und beschämt: Keine Sanierungsmittel für die Königskolonnaden
Die Königskolonnaden gelten heute eher als ein Schandfleck | Flickr

Beschmiert und beschämt: Keine Sanierungsmittel für die Königskolonnaden

19. Juli 2024

Die Königskolonnaden in Schöneberg waren einmal ein echter Hingucker, nun wendet man seinen Blick lieber schnell wieder davon ab. Grund dafür sind Graffiti in verschiedenen Formen, Farben mit teils kryptischen Symbolen. Oder um es in einem Wort auszudrücken: Unappetitlich! Leider wird sich dieser Zustand nicht allzu schnell ändern, denn es fehlt das Geld für eine ordentliche Sanierung.

Als ein regelrechter Schandfleck werden die beiden Kolonnaden am Eingang zum Kleistpark mittlerweile wahrgenommen. Die aus weißem Sandstein gefertigten Säulengänge zierten bis 1910 mehr als 100 Jahre lang die einstige Königstraße, die heutige Rathausstraße in Mitte. Als ein eingetragenes Baudenkmal stehen sie für den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus, doch von der einstigen Augenweide ist heute nicht mehr viel übrig.

Zuständig für die Reinigung ist das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Bezirksstadträtin Eva Majewski (CDU) ist sich des Problems bewusst: „In den Jahren 2012-2015 wurden umfangreiche Graffitientfernungen durchgeführt“, schildert sie vergangene Reinigungsbestrebungen - die allerdings nicht lange vorhielten. „In den Jahren 2016-2021 nahmen die Graffiti-Schmierereien derart zu, dass für deren Entfernung die finanziellen Ressourcen im Bauunterhaltungsansatz nicht ausreichten.“ Gemeint sind die Reinigungskosten von (damals) rund 5000 Euro pro Jahr, welche in den Folgejahren aber immer weiter angestiegen sind.

Ein Restaurator sollte daraufhin mit einer Schadenskartierung den konkreten Sanierungsaufwand ermitteln. Das Ergebnis: Kosten von rund 150.000 Euro! In der Zwischenzeit explodierten die Bau-, Material- und Personalkosten erneut, so dass eine erneute Schätzung mittlerweile von rund 200.000 Euro ausgeht. Das führt zu dem traurigen, aber immerhin ehrlichen Eingeständnis des Bezirksamtes: „Aufgrund fehlender finanzieller und personeller Ressourcen war eine Umsetzung 2023 nicht möglich und ist auch 2024 nicht umsetzbar.“ (mz)