BerlinTrend: Schwarz-Rot bangt um Mehrheit
Wahlumfragen sind immer ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite zeigen sie den aktuellen politischen Trend an, andererseits können sie sich nach einer anders als erwartet ausgegangenen Wahl als irrelevant erweisen. Die Berliner SPD dürfte auf letzteres hoffen, denn die Sozialdemokraten stürzen im aktuellen BerlinTrend ab. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und seine CDU dagegen behaupten sich weiterhin als stärkste Kraft, aber die schwarz-rote Mehrheit gerät ins Wanken. Möglich wäre jedoch eine schwarz-grüne Koalition.
Wenn am nächsten Sonntag die Wahl zum Abgeordnetenhaus stattfände, würde die Hauptstadt-SPD nur noch auf dem vierten Platz landen, mit gerade mal 12 Prozent. Schon seit Jahren stolpern die Sozialdemokraten von einem Tiefpunkt zum nächsten, obwohl sie seit 1989 ununterbrochen (mit) im Roten Rathaus sitzen. Die CDU hingegen bleibt unangefochten vorne, muss sich aber Gedanken um die schwindende Mehrheit mit der SPD machen.
Als potenzieller neuer Partner böten sich die Grünen an, die sich als zweitstärkste Kraft mit 20 Prozent behaupten. Wenngleich die führenden Köpfe beider Parteien gut miteinander auskommen, inhaltlich bestehen inhaltlich teils große Diskrepanzen, zum Beispiel bei den Themen Verkehr und Innere Sicherheit.
Realistische Alternativen zu Schwarz-Grün gibt es derzeit nicht. Wegner möchte eine rein rechnerisch mögliche schwarz-rote Regierung plus BSW, aktuell bei 7 Prozent, eher nicht eingehen, und Die Linke müsste mit knapp 6 Prozent um den Wiedereinzug in das Abgeordnetenhaus bangen. Eine Koalition mit der AfD wiederum, die aktuell bei 15 Prozent liegt, ist ausgeschlossen. (mz)