Berlins Kulturszene in der Pflicht: Wegner fordert mehr Wirtschaftlichkeit
Im Kulturbereich der Hauptstadt will der Berliner Senat rund 130 Millionen Euro einsparen - etwa 12 Prozent des bisher eingeplanten Budgets. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) fordert mehr Wirtschaftlichkeit einzelner Einrichtungen: „Wir müssen Schwerpunkte setzen bei Bühnen, die nicht wirtschaftlich arbeiten können, die aber für die Kulturhauptstadt wichtig sind.“
Die schwarz-rote Berliner Regierungskoalition muss im Landeshaushalt 2025 rund drei Milliarden Euro einsparen, wozu auch der Kulturbereich seinen Teil beitragen soll. Der Regierende Bürgermeister fordert zugleich mehr Wirtschaftlichkeit und nimmt die Kulturbranche in die Pflicht: „Ich glaube, wir müssen wegkommen von der Mentalität 'Wir brauchen Geld vom Staat'." Kulturelle Einrichtungen sollten mehr mit eigenen Mitteln arbeiten, denn es gebe bereits erfolgreich privat geführte Einrichtungen, die keine oder nur geringe staatliche Subventionen benötigen. Zudem sind laut Wegner die Subventionen teilweise sozial ungerecht: „Ist es richtig, dass die Verkäuferin im Supermarkt, die wahrscheinlich eher selten in die Staatsoper geht, mit ihrem Steuergeld diese Eintrittskarten allesamt mitsubventioniert?“
Positiv bewertet Wegner, dass es aus den Kulturhäusern bereits erste eigene Sparvorschläge gibt. Der CDU-Politiker will zudem auf die Kulturszene zugehen, um über Strategien nachdenken: „Ich werde in den nächsten Tagen auch Gespräche mit Intendanten führen, um gemeinsame Lösungen auszuloten.“ Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit: Bereits am 19. Dezember soll der Sparplan für 2025 im Abgeordnetenhaus endgültig beschlossen werden. (mz)