Berliner Waldboden entscheidend für Trinkwasserversorgung und im Kampf gegen die Klimakrise
Der Waldboden ist ein echtes Multitalent: Im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise, als auch für Wachstum und Gesundheit der Waldbäume und des gesamten Waldökosystems kommt ihm eine entscheidende Rolle zu. In einer Handvoll Erde sind mehr Organismen als Menschen auf der Erde, er reinigt und speichert Wasser, schützt vor Erosion und hält Schadstoffe zurück, ist Lebensgrundlage für die Waldbäume und speichert Kohlenstoffdioxid.
Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Für vitale Wälder und klimastabile Waldökosysteme sind die Böden elementar. Von besonderer Bedeutung für Berlin ist die Speicher-, Filter- und Reinigungsfunktion des Waldbodens. Im Wald versickertes und durch den Boden gefiltertes Wasser ist sauerstoffreich, sauber und als Trinkwasser hervorragend geeignet“.
Da Berlin sein Trinkwasser stadtnah aus dem Grundwasser gewinnt, ist die Rückhaltung und Versickerung der Niederschläge im Wald eine wesentliche Voraussetzung für die Qualität und Quantität des Trinkwassers. Die meisten Trinkwasserbrunnen liegen daher im Wald. Ein Quadratmeter Waldboden kann bis zu 200 Liter Wasser aufnehmen. Auch hierauf hat der Waldumbau der Berliner Forsten eine positive Wirkung. Unter Laubbäumen kann außerhalb der Vegetationszeit mehr Niederschlag den Waldboden erreichen und somit als Grundwasserspende versickern als unter Nadelbäumen, welche auch im Winter noch Wasser verdunsten.
Der Waldboden hat entscheidenden Anteil daran, dass die Berliner Wälder die größte Kohlenstoffsenke der Stadt sind und damit ein bedeutender Faktor beim Erreichen der Klimaschutzziele Berlins. Ein Viertel der rund 335.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid, die die Berliner Wälder jedes Jahr der Atmosphäre entziehen, entfällt auf den Boden. Für eine weitere Steigerung entwickeln die Berliner Forsten stabile und zukunftsfähige Mischwälder und renaturieren gemeinsam mit der Stiftung Naturschutz Berlin noch vorhandene Moorböden in den Wäldern. Erste Untersuchungen der Humboldt-Universität belegen bereits eine positive Entwicklung bei der Kohlenstoffspeicherfähigkeit des Berliner Waldbodens. (red)