Berliner Unternehmen erhalten Unterstützung von der Wissenschaft
Kleine und mittlere Unternehmen sollen mithilfe des Förderprogramms „Transfer Bonus“ künftig noch mehr Unterstützung von wissenschaftlichen Instituten und Hochschulen erhalten. Zu diesem Zweck hat die Senatswirtschaftsverwaltung die Förderhöhe seit Jahresbeginn von 3.000 auf 7.500 Euro mehr als verdoppelt.
Innovationsfähigkeit der Unternehmen soll gestärkt werden
Das Förderprogramm „Transfer Bonus“ gibt es bereits seit mehr als elf Jahren. Die Senatsverwaltung will damit vor allem junge Unternehmen bei der Stärkung ihrer Innovationsfähigkeit unterstützen. Seit dem Beginn des Programms im Jahr 2009 sind 900 Anträge eingegangen und elf Millionen Euro Unterstützungsgelder verteilt worden.
Die Zusammenarbeit gestaltet sich dabei folgendermaßen: Wenn ein kleines Unternehmen eine Idee für ein neues Produkt hat, kann es sich bei Hochschulen und Wissenschaftsinstituten die für die Optimierung und Marktpositionierung notwendige Expertise einholen. Die erforderlichen Gelder werden aus dem Bonus bereitgestellt.
Berliner KMU profitieren von Förderung
Von der Förderung profitierte etwa das Unternehmen Interactive Scape GmbH aus Mitte, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2008 zu einem Vorreiter auf dem Gebiet der Multitouch-Displays mit Objekterkennung entwickelt hat. Mit dem Fördergeld war es dem Unternehmen möglich, neue Technologien zu konzipieren, die den Grundstein für mehrere patentgeschützten Produkte legten. Die Zusammenarbeit erfolgte mit Experten der TU Berlin.
Weiterhin unterstützte der Senat im Verlauf der letzten Jahre auch Unternehmen aus dem Social-Bereich wie etwa den App-Entwickler Greta und Starks aus Prenzlauer Berg. Das Unternehmen legt seinen Fokus auf Anwendungen für ein barrierefreies Kino und macht Audiodeskriptionen und Untertitel in Kinos für Smartphones zugänglich. Gemeinsam mit der bbw Hochschule in Charlottenburg hat Greta und Starks eine Datenbrille entwickelt und dafür benötigte Zuschüsse erhalten.
Transfer-Bonus soll Lücken schließen
Wie Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) erklärt, handele es sich bei „Berlin um eine Wissenschaftsstadt mit hochinnovativem Mittelstand.“ Allerdings fehle es für viele Ideen an geeignetem Personal und dem notwendigen Geld. Deshalb wolle man Lücken mit dem Transfer-Bonus schließen und kleine und mittlere Unternehmen mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammenbringen.
Über die Aufstockung der Förderung hatte die Senatorin beim Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) informiert. Dabei teilte sie mit, dass ihre Verwaltung mit 149 Millionen Euro „Fördergelder in Rekordhöhe“ ausgezahlt habe. Für die Jahre 2021 bis 2023 stünden nun 204 Millionen Euro für neue Bewilligungen zur Verfügung. Das Geld soll zum einen an Berliner Unternehmen und Investitionen in Neuansiedlungen und den Ausbau bestehender Standorte und zum anderen in die Verbesserung der wirtschaftlichen Infrastruktur fließen. Ziele sind dabei unter anderem die bessere Anbindung, die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Schaffung zukunftsfähiger Jobs.
Auch rechtliche Unterstützung für junge Unternehmen nimmt an Bedeutung zu
Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Bereiche, in denen junge Unternehmen auf Unterstützung angewiesen sind. Immer häufiger wird in verschiedensten Branchenkreisen darauf hingewiesen, dass die rechtlichen Anforderungen im Zuge der Digitalisierung und Globalisierung stetig ansteigen.
So erklärt etwa Rechtsanwalt Daniel Grosche von der IT-Rechts-Kanzlei CETI Law: „Zentrale Problembereiche sind die rechtssichere Vertragsgestaltung bei der immer weiter verbreiteten agilen Projektgestaltung. Darüber hinaus unterstützen wir auch immer häufiger Mandanten bei der Durchsetzung von Maßnahmen gegen den unlauteren Wettbewerb. Zu guter Letzt stellt auch die Umsetzung der DSGVO gerade für junge Unternehmen oft eine große Herausforderung dar“. (red)