Berliner Senat für mehr nachhaltiges Bauen – Berlin steigt zukünftig auf Holz um
Die Proteste der Fridays for Future-Bewegung und der Beginn des UN-Klimagipfels 2019 zeigen – das Thema Klimawandel ist in der Gesellschaft so brandaktuell wie noch nie. Debatten über einen verbesserten Klimaschutz und das Ziels des Berliner Senats, die Hauptstadt bis 2050 klimaneutral zu machen, wirken sich auch auf den Neubau aus. So soll künftig Nachhaltigkeit auf dem Bau stärker gefördert werden.
Dass die Hauptstadt Vorreiter in diesem Bereich ist, offenbart sich an dem zu Beginn des Jahres eröffneten B-Part am Gleisdreieck. Das partizipative Experimentierlabor ist vollständig aus Holz hergestellt und somit ein wichtiges Beispiel für eine nachhaltige Städteentwicklung.
Klimaschutz durch nachhaltiges Bauen – Berlin geht mit Vorbildfunktion voraus
In seiner Sitzung am 24. September verabschiedete der Senat den Bericht an das Abgeordnetenhaus über „Nachhaltigkeit auf dem Bau: Berlin baut mit Holz“. Um Gebäude zukünftig nachhaltiger zu bauen, sollen Alternativen zum Stahlbetonbau geschaffen und Holz als Ressource stärker genutzt werden. Der größte Vorteil des natürlichen Materials liegt auf der Hand: Durch die Verwendung des nachwachsenden Baustoffs können unglaubliche Mengen an CO2-Abgasen eingespart werden.
Laut der Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Regine Günther, soll Berlin vorrangehen und als Beispiel dienen: „Das Land Berlin will bei den eigenen Bauprojekten noch mehr mit Holz bauen. Damit will Berlin seiner Vorbildfunktion gerecht werden und möglichst viele Unternehmen zur Nachahmung motivieren. Mehr Holzbau ist ein wichtiges Element für den Klimaschutz.“
Die Weichen für den nachhaltigen Gebäudebau sind gestellt
Einer Umsetzung des geplanten Vorhabens steht bald nichts mehr im Weg. So wurde bereits eine rechtliche Grundlage für den Holzbau gelegt und die Berliner Bauordnung nach dem Senatsbeschluss modifiziert. Außerdem sensibilisieren Bildungsangebote der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und des Gesamtverbands Deutscher Holzhandel in Form von Fachdialogen regelmäßig Architekten, Holzbaufirmen und bauende Verwaltungsbehörden für dieser Thematik.
Förderprojekte sollen nachhaltiges Bauen voranbringen
Darüber hinaus haben die Senatsverwaltungen bereits ein neues Projekt im Visier. In Berlin-Marzahn tüfteln Architekten aktuell an einem 25 Millionen Euro Schulbau, der ausschließlich mit Holz umgesetzt werden soll. Forschende untersuchen in diesem Kontext, welche ökologischen und ökonomischen Vorteile, aber möglicherweise auch Einschränkungen der Holzbau mit sich bringt.
Weitere Maßnahmen für nachhaltiges Bauen sind bereits in Planung. Wie im Abschlussbericht des Senats angekündigt, unterstützt das Förderungsprogramm des Landes Berlin zukünftig Pilot- und Innovationsprojekte zum Holzbau. In diesem Zusammenhang ist es auch ein zentrales Ziel, die Strukturen des Holzbaus zu verbessern, um einen effizienten Einsatz der Ressource voranzutreiben. (sz)