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Berliner Investmentholding DWH AG erfolgreich an Wiener Börse
Börsen-CEO Christoph Boschan (Mitte, mit Glocke) begrüßt die neuen Emittenten. 5.v.r.: René Pernull von der DWH AG | Foto: Wiener Börse

Berliner Investmentholding DWH AG erfolgreich an Wiener Börse

11. Februar 2019

Die Wiener Börse hat im Januar ein neues Marktsegment eingerichtet, um Jungunternehmern den Zugang zu erleichtern. Von Anfang an dabei ist ein junger Unternehmer aus Berlin: René Pernull von der DWH AG.

„Die Arbeit beginnt jetzt!“, sagte Börsen-CEO Christoph Boschan am 21. Januar anlässlich des Launch-Events vor Journalisten. Mit dem Läuten der traditionellen Börsenglocke zu Beginn des Handelstages sind die neuen Segmente „direct market“ und „direct market plus“ an den Start gegangen. Kleine und mittlere Betriebe können seit Jahresbeginn 2019 von einem vereinfachten Börsenzugang profitieren. Boschan riet den Jungunternehmern, diese Chance aktiv zu nutzen: „Intensivieren Sie Ihre Kommunikation, intensivieren Sie Ihre Kontakte“, rief er ihnen zu. Der 1978 in Berlin geborene Boschan ist seit 2016 Börsenchef in Wien. Vorher war er unter anderem in den Vorständen der Börsen in Stuttgart und Prag tätig.

Was ist „Direct Market Plus“?

Eine Gesetzesnovelle Ende letzten Jahres hatte den Weg frei gemacht. Das österreichische Aktiengesetz erlaubt nun den Handel mit Inhaberaktien am sogenannten Dritten Markt. Der umfasst alle Aktien, die nicht auf dem EU-regulierten Markt gehandelt werden, sondern über ein multilaterales Handelssystem. Bereits seit 2007 hatte die Wiener Börse mit dem Segment „Mid Market“ eine vereinfachte Möglichkeit für den Börsengang kleiner und mittlerer Unternehmen angeboten. Daraus gingen nun zwei neue Segmente hervor: „direct market“ und „direct market plus“.

Um eine Zulassung zum „direct market“ zu erhalten, muss eine Aktiengesellschaft bereits einen gewissen Streubesitz vorweisen können. Für Unternehmen mit einer besonders guten Performance steht der „direct market plus“ zur Verfügung. Voraussetzung dafür ist die Erfüllung verschiedener Transparenz- und Publizitätsauflagen. Dazu gehören unter anderem ein veröffentlichter Jahresabschluss sowie ein Halbjahresbericht und ein Unternehmenskalender im Internet. Nach seiner Zulassung wird das Unternehmen durch einen „Capital Market Coach“ bei der weiteren Entwicklung begleitet. Das kann zum Beispiel eine Bank sein. Aktuell sind acht Unternehmen am „direct market plus“ registriert und 24 am „direct market“.

DWH AG: erfolgreich in Wien

„Vor allem für junge Unternehmen sind diese neuen Segmente eine großartige Option“, sagt René Pernull von der Deutsche Werte Holding AG (DWH AG) aus Berlin. Sein Unternehmen investiert in Immobilien und Unternehmensbeteiligungen. Es gäbe „weniger Regularien“ als zum Beispiel an der Frankfurter Börse. Dennoch sei der Börsengang auch auf diesem Weg kein Kinderspiel gewesen, betont das Vorstandsmitglied. Allerdings hat das Unternehmen bereits Erfahrung sammeln können mit der Einhaltung erhöhter Anforderungen an Transparenz und Qualität. Bereits seit Dezember 2017 ist die DWH AG am dritten Markt der Wiener Börse registriert, seit April 2018 war sie mit großem Erfolg im Marktsegment „mid market“ der Wiener Börse aktiv.

Ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Börsen sei das besonders ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis, sagt Pernull. Außerdem könnten junge Unternehmen von dem „ausgezeichneten Marketing“ der Wiener Börse profitieren und ihre Sichtbarkeit erhöhen. Der Unternehmer lobt auch die Unterstützung durch die Experten des „direct network“. Die leisteten unter anderem kompetente Hilfestellung beim Listing und bei der Erstellung adhoc-pflichtiger Meldungen an Aktionäre. Nicht zuletzt die „beinahe familiäre Atmosphäre“ an der einzigen Wertpapierbörse Österreichs sei eine angenehme Erfahrung, so Pernull.

Die Wiener Börse besteht bereits seit 1771 und gehört zu den ältesten Wertpapierbörsen der Welt. Heute gilt sie als führendes Portal für Investitionen in Mittel- und Osteuropa und belegt den elften Platz im europäischen Vergleich. 2018 stieg der Handelsumsatz insgesamt auf etwa 70 Milliarden Euro; das entspricht einem Zuwachs von vier Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. (red)