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Berliner Arbeitsmarktgipfel: Krisenfestes Wachstum, Arbeitsplätze schaffen
Berliner Arbeitsmarktgipfel - die Hauptstadt für die Zukunft aufstellen | Foto: Anamul Rezwan von Pexels

Berliner Arbeitsmarktgipfel: Krisenfestes Wachstum, Arbeitsplätze schaffen

28. August 2020

Am Mittwoch kam der Regierende Bürgermeister Michael Müller mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaft zusammen, um über den coronagebeutelten Berliner Arbeitsmarkt zu debattieren. Das Ergebnis: Digitalisierung voranbringen und Ausbildungsbereich stärken.

Berlin – „Stadt der Zukunft“

Initiiert durch die Sitzung des Steuerungskreises Industriepolitik kurz SKIP am 12. Juni und die letzte Sonderkommission Ausbildung am 2. Juli haben Sozialpartner, Wirtschaftsverbände und andere wichtigen Akteuren des Berliner Arbeitsmarktes vereinbart, sich auf einem gemeinsamen Arbeitsmarktgipfel im Roten Rathaus mit den zentralen Fragen zur weiteren Entwicklung des durch die Corona-Krise stark betroffenen Berliner Arbeits- und Ausbildungsmarktes zu beschäftigen und Ideen für die wirtschaftliche Zukunft Berlins zu entwickeln.

„Wir brauchen wieder mehr zukunftsfähige Arbeitsplätze, mehr Ausbildungskapazitäten und müssen unsere Stärken besser für eine positive Wirtschaftsentwicklung nutzen“, erklärte der Regierende Bürgermeister, Michael Müller, zum heutigen Arbeitsmarktgipfel. „Ich freue mich, dass die Runde sich heute auf viele Maßnahmen dazu verständigen konnte, – darunter eine bessere Verzahnung von unserem starken Wissenschafts-, Forschungs- und Medizinstandort mit der Wirtschaft. Berlin kann der zentrale Innovationsmotor unseres Landes sein und so als ‚Stadt der Zukunft‘ nachhaltig krisenfestes Wachstum und Arbeit schaffen,“ so der Regierende weiter.

Im Rahmen des Berliner Arbeitsmarktgipfels haben Wirtschafssenatorin Ramona Pop und Finanzsenator Matthias Kollatz Möglichkeiten präsentiert, wie mithilfe des Konjunkturprogramms des Bundes und zusätzlichen Landesmitteln auch langfristige strukturpolitische Impulse gesetzt werden können. Zentrale Eckpfeiler waren Innovation und Digitalisierung.

Zukunftsfähige Arbeitsplätze, mehr Ausbildungskapazitäten

Ein weitere wichtiger Aspekt auf dem Berliner Arbeitsmarktgipfel war die Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzsicherung. In diesem Zusammenhang wurde betont, dass die in Kurzarbeit freigewordene Zeit für weitere Qualifizierungen genutzt werden soll. Die Regionaldirektion und das Land werden in diesem Bereich die Arbeitgeber unterstützen. Außerdem soll dementsprechend das Kurzarbeitergeld während der Qualifizierung aufgestockt werden. „Im Bereich der Arbeitsmarktpolitik sind Qualifizierungen während der Kurzarbeit der richtige Kurs. Es darf bei der kurzfristigen Krisenbewältigung keine Denkverbote geben. Temporäre Flexibilisierungsmaßnahmen etwa bei der Arbeitszeit oder der Arbeitnehmerüberlassung können es Arbeitgebern erleichtern, ihre Beschäftigten trotz Unsicherheiten zu halten“, unterstreicht IHK-Präsidentin Beatrice Kramm.

Zudem wolle man das „Matching“ zwischen freien Ausbildungsplätzen und Ausbildungswilligen verbessern. „Es ist eine sehr gute Nachricht, dass heute eine konzertierte Nachvermittlungsaktion für die Besetzung der mehr al 6.000 unbesetzten Ausbildungsplätze vereinbart wurde. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, erreichen wir, dass alle Jugendlichen ein Ausbildungsangebot erhalten und jeder Ausbildungsbetrieb die angebotenen Plätze besetzen kann. Alle Jugendlichen sollten last Minute ihre Chance nutzen, denn noch jeder zweite Ausbildungsplatz in Berlin ist unbesetzt“, sagt IHK-Präsidentin Beatrice Kramm.

Um die von der Coronakrise schwer betroffenen Branchen Gastronomie und Hotellerie auch im Ausbildungsbereich zu unterstützen, soll außerdem gemeinsam mit der DEHOGA ein „Ausbildungshotel“ entstehen.

Berlins Stärken nutzen

Zudem haben sich die Teilnehmenden mit der Zukunft Berlins beschäftigt. Die Stärken der Hauptstadt lägen in den Bereichen Wissenschaft, Gesundheits- und Medizinwirtschaft, Forschung, Digitalisierung und KI. Durch eine gezielte Nachjustierungen sollen deshalb Synergien zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zur Stärkung des Innovationsstandortes langfristig besser genutzt werden. (aw)